Trotz des Abklingens der Covid-19-Pandemie hierzulande und einer merklichen Entspannung bei den Störungen in den globalen Lieferketten sehen sich die Unternehmen in Deutschland weiterhin mit erheblichen Risiken konfrontiert. Das belegt das aktuelle Allianz Risk Barometer 2023, das vom Industrieversicherer Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) gemeinsam mit weiteren Allianz Gesellschaften erstellt wird. Demzufolge bewerten die Unternehmen in Deutschland Betriebsunterbrechungen und Cyberattacken als die derzeit größten Risiken für die betrieblichen Geschäftsabläufe. „Die aktuelle Lage ist ein Stresstest für jedes Unternehmen. Die positive Nachricht ist, dass wir als Versicherer bei vielen unserer Kunden kontinuierliche Verbesserungen in Sachen Resilienz und Risikomanagement feststellen“, kommentiert Joachim Müller, Chief Executive Officer von AGCS, die Ergebnisse.
Meinungsumfrage unter mehr als 2.500 Risikomanagement-Experten
Das Allianz Risk Barometer ist ein jährlich veröffentlichtes Ranking der größten Unternehmensrisiken. Die aktuelle und insgesamt bereits zwölfte Ausgabe basiert auf einer Meinungsumfrage von 2.712 Risikomanagement-Experten in 94 Ländern, darunter CEOs, Risikomanager, Makler und Versicherungsexperten. Jeder Umfrageteilnehmer konnte drei Top-Risiken auswählen.
Arbeitsteilig organisierte Wirtschaft ist anfällig für Betriebsunterbrechungen
Aus Sicht der befragten deutschen Unternehmen dominiert mit 46% aller Nennungen das Risiko „Betriebsunterbrechung“ die Top 10. Hauptursache: Angesichts der hochgradig arbeitsteilig organisierten Wirtschaft und Lieferketten hierzulande sind viele Geschäftsmodelle anfällig für plötzliche Veränderungen, die sich wiederum schwerwiegend auf Einnahmen und Gewinne auswirken können. Und die Bandbreite der genannten Störungsquellen ist groß: Cyberangriffe sind die von den Unternehmen am meisten gefürchtete Ursache für Betriebsunterbrechungen (45% der Antworten), gefolgt von der Energiekrise (35%) und Naturkatastrophen (31%).
Hohe Energiekosten haben Betriebsunterbrechungen zur Folge
Die explodierenden Energiekosten haben vor allem energieintensive Branchen gezwungen, Energie effizienter zu nutzen, ihre Produktion an alternative Standorte zu verlagern oder sogar vorübergehende Stilllegungen in Betracht zu ziehen. Die daraus resultierenden Engpässe drohen nun allerdings laut Allianz Risk Barometer, zu Versorgungsunterbrechungen in einer Reihe kritischer Branchen in Deutschland und Europa zu führen. Dazu zählen etwa die Bereiche Lebensmittel, Landwirtschaft, Chemie, Pharmazie, Bauwesen und verarbeitendes Gewerbe.
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