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29. Juli 2024
Das Potenzial von Investitionen in erneuerbare Energien

Das Potenzial von Investitionen in erneuerbare Energien

In Zeiten des Klimawandels und wachsender Energiebedarfe stehen erneuerbare Energien im Mittelpunkt des Interesses von Investoren. Solarenergie, Windkraft und andere Formen der regenerativen Energieerzeugung haben große Fortschritte gemacht. Sie bieten wirtschaftliche Chancen und nachhaltige Lösungen.

Ein Artikel von Sandra Horling und Michael Horling, Geschäftsführung der Grüne Sachwerte Gruppe

Deutschland und die Europäische Union (EU) treiben den Wandel hin zu erneuerbaren Energien aktiv voran und bieten attraktive Rahmenbedingungen für Investitionen in diese Sektoren. Insbesondere die Speicherung von Strom und neue gesetzliche Initiativen wie das Solarpaket I und „besondere Solaranlagen“ spielen dabei aktuell und in der nahen Zukunft eine zentrale Rolle.

Positive Entwicklungen und Statistiken

Die EU und Deutschland haben in den letzten Jahren beeindruckende Fortschritte beim Ausbau erneuerbarer Energien erzielt. Laut dem Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) stieg der Anteil erneuerbarer Energien an der öffentlichen Nettostromerzeugung in Deutschland 2023 auf über 56%. Windkraft und Solarenergie sind dabei die tragenden Säulen. Die installierte Leistung der Windkraftanlagen an Land betrug Ende 2023 etwa 61 GW, während Offshore-Windparks zusätzliche 8,5 GW lieferten. Bei der Solarenergie stieg die installierte Kapazität auf über 82 GW, davon wurden allein 2023 über 14 GW neu installiert.

Diese positive Entwicklung wird durch politische Initiativen und Förderprogramme unterstützt. Die EU hat sich ehrgeizige Klimaziele gesetzt, die eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen um mindestens 55% bis 2030 vorsehen, verglichen mit dem Niveau des Jahres 1990. Dies impliziert eine massive Skalierung der Kapazitäten erneuerbarer Energien, was enorme Chancen für professionelle institutionelle und auch private Investorengruppen bietet.

Solarpaket I und „besondere Solaranlagen“

Ein wesentlicher Impulsgeber für die Solarenergie in Deutschland ist das neue Solarpaket I. Dieses Gesetzespaket, das im Mai 2024 verabschiedet wurde, zielt darauf ab, bürokratische Hürden abzubauen und die Installation von Photovoltaikanlagen weiter zu erleichtern. Es umfasst Maßnahmen zur Beschleunigung der Genehmigungsverfahren, Anreize für Investoren und die Einführung vereinfachter Regelungen für kleine und mittlere Photovoltaikprojekte.

Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die „besonderen Solar­anlagen“, die durch das Solarpaket I gefördert werden. Diese beinhalten innovative Konzepte wie insbesondere Agrar-Photovoltaikanlagen, bei denen Solarmodule vertikal zwischen oder horizontal über landwirtschaftlichen Nutzflächen installiert werden und auch schwimmende Solaranlagen auf Seen und Stauseen. Auch gebäude­integrierte Photovoltaikanlagen, die nahtlos in die Architektur von Gebäuden eingebunden sind, wurden rechtlich aufgewertet. Diese neuen Technologien ermöglichen eine bessere Nutzung von Flächen und tragen zur Diversifizierung der Energiequellen bei.

Investitionschancen und Trends

Der Markt für erneuerbare Energien bietet eine Vielzahl von Investitionsmöglichkeiten, die sowohl stabile Renditen als auch ökologische Vorteile versprechen. Grüne Sachwerte, ein ökologischer Finanzdienstleister mit Sitz in Bremen, ermöglicht es Anlegern seit 2012, in geprüfte und betreute Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien zu investieren. Die unabhängige Prüfung und Betreuung sorgen dafür, dass die Investitionen nicht nur nachhaltig, sondern bei Bedarf auch möglichst stabil sind. Andererseits bieten gerade Segmente mit unternehmerischem Risiko wie die Projektentwicklung am Anfang der Wertschöpfungskette die höchsten Renditepotenziale.

Ein bedeutender Trend im Bereich der Solarenergie ist die dezentrale Energieerzeugung. Durch den Ausbau von privaten und gewerblichen Photovoltaik­anlagen wird die Energieerzeugung zunehmend dezentralisiert, was die Abhängigkeit von großen Energieversorgern verringert und die Resilienz des Stromnetzes erhöht, was als Chance für die Volkswirtschaft insgesamt gesehen werden sollte. Gleichzeitig ermöglicht dies besonders Verbrauchern und auch kleinen und mittelständischen Unternehmen, durch gezielte Investitionen vor Ort von sinkenden Stromkosten zu profitieren und aktiv an der Energiewende teilzuhaben.

Die Windkraft bleibt weiterhin ein zentraler Pfeiler der erneuerbaren Energien. Insbesondere Offshore-Windparks bieten großes Potenzial, da sie konstante Windverhältnisse und hohe Erzeugungskapazitäten gewährleisten. Die EU fördert den Ausbau von Offshore-Windparks intensiv, um die ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen. Solche Projekte, genau wie größere Windparks an Land, haben jedoch noch einen längeren Realisierungsrückstau und es gibt leider wenige direkte Beteiligungsmöglichkeiten für Investoren. Wenige regionale Bürger-Windkraftprojekte sind die positive Ausnahme und beteiligen oft umliegende Gemeinden mit Sonderkonditionen.

Speicherung von Strom

Eine der größten Herausforderungen und gleichzeitig Chancen im Bereich der erneuerbaren Energien ist die Speicherung von Strom. Um die volatile Erzeugung von Solar- und Windenergie auszugleichen, sind effiziente Speichersysteme notwendig. Technologien wie Batteriespeicher, Pumpspeicherkraftwerke und innovative Lösungen wie Power-to-X (die Umwandlung von Strom in andere Energieformen, z. B. Wasserstoff) spielen hierbei eine entscheidende Rolle, wobei heute noch unklar ist, welche Technologien sich langfristig durchsetzen werden. Das erschwert Investitionen für Investorengruppen, die nicht direkt Wissensträger sind.

Investitionen in Speichertechnologien sind jedoch essenziell, um die Stabilität des Stromnetzes zu gewährleisten und die Integration erneuerbarer Energien zu maximieren. Die EU hat dies erkannt und fördert entsprechende Projekte im Rahmen ihrer Forschungs- und Innovationsprogramme. In Deutschland wird der Ausbau von Speichersystemen durch verschiedene Förderungen unterstützt, um die Energiewende voranzutreiben. Viele Solar- und Windprojekte nutzen bei Neubauvorhaben direkt in die Kraftwerke integrierte Speicher, während bereits laufende Projekte zunehmend modulare Speicher nachrüsten. Diese können dann im Einzelfall für externe Investoren lohnende Investments sein, teilweise auch mit individuellen steuerlichen Auswirkungen.

Fazit

Die Investition in erneuerbare Energien bietet nicht nur ökonomische Chancen, sondern leistet auch einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz. Deutschland und die EU haben durch politische Initiativen und Förderprogramme attraktive Rahmenbedingungen geschaffen, die den Ausbau von Solarenergie, Windkraft und anderen erneuerbaren Energien vorantreiben. Das Solarpaket I und die Förderung „besonderer Solaranlagen“ sind konkrete Maßnahmen, die die Marktchancen weiter verbessern.

Spezialisierte „grüne“ Investmentberater wie die Grüne Sachwerte Gruppe ermöglichen es Anlegern, von diesen positiven Entwicklungen zu profitieren, indem sie in geprüfte und betreute Projekte investieren können. Die Fortschritte bei der Stromspeicherung sind ebenfalls ein wichtiger Trend, der die Integration erneuerbarer Energien unterstützt und das Potenzial für stabile und nachhaltige Renditen erhöht.

Insgesamt zeigen die aktuellen Trends und Entwicklungen, dass Investitionen in erneuerbare Energien nicht nur eine zukunftssichere Anlageform sind, sondern auch aktiv zur Bewältigung der globalen Klimakrise beitragen.

Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 07/2024 und in unserem ePaper.

Bild: © gopixa – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Michael Horling
Sandra Horling