Verkehrsteilnehmer überrascht über Datenmengen
Untersucht wurden unter anderem Datenverknüpfungen, die sich im Rahmen der Mobilität durch Auto (z. B. Navigationsservice), Smartphone, Armbanduhr usw. ergeben. Nach Auswertung der Datenspuren wurde anschließend eine Datenkarte erstellt, sozusagen der digitale Fußabdruck der Teilnehmenden. Dabei kam der Studie gemäß unter anderem heraus, dass vielen Verbrauchern zwar bewusst ist, dass sie viele Daten hinterlassen, aber nicht wie viele es wirklich sind. Laut Müller-Peters zeigten sich die Interviewten überrascht, wenn man es ihnen die reine Menge zeigte, die sie an Daten hinterlassen hatten. Zudem waren sie erstaunt, was durch die Verknüpfung der Daten möglich ist, so der Forscher. Für Verkehrsteilnehmer wie Experten steht allerdings laut Müller-Peters der Nutzen im Vordergrund.
Wunsch nach selbstbestimmter Entscheidung
Verbraucher wünschen sich, selbstbestimmt darüber entscheiden zu können, wie sie ihre Daten teilen. Wenn sie diese weitergeben, möchten sie laut Gatzert auch bestimmte Dienstleistungen nutzen können, z. B. günstigere Versicherungstarife. Außerdem bestehe auf Verbraucherseite die Erwartung, dass Unternehmen ihnen erklären, zu welchen Zwecken sie die Daten verwenden. Dies soll laut Knorre möglichst einfach verständlich sein. Dann seien die Kunden auch bereit, Daten zu geben.
Welchen Nutzen daraus ziehen?
Insgesamt stellt Gatzert klar, dass zunächst alle Stakeholder in Verbindung mit Big Data einen großen Nutzen in den Mobilitätsdaten gesehen haben. „Das eine ist sicherlich die Verkehrssicherheit, das zweite war der Klimaschutz und die Steigerung der Wirtschaftskraft über Wettbewerbsfähigkeit, Effizienzsteigerung“, so Gatzert. Doch auch Unterschiede wurden vermerkt: Verbraucher sehen den Nutzen vor allem in den Bereichen Sicherheit, Komfort, Autonomie und Effizienz. Für die Wirtschaft stehen laut Gatzert neue Geschäftsmodelle, bessere Steuerung und Kontrolle von Angeboten im Bereich Mobilität sowie Kostenersparnis im Vordergrund. Die Wissenschaft verspreche sich durch Big Data einen besseren Zugang zu großen, vernetzten Datenmengen, um auch disziplinübergreifend forschen zu können. (lg)
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