Der Tilgungssatz bei Baufinanzierungen ist weiter auf Talfahrt. Denn die anfängliche Tilgung, mit der Immobilienkäufer ihr Bankdarlehen zurückzahlen, ist im zurückliegenden Juli auf 1,71% gefallen. Damit notiert der Tilgungssatz so niedrig wie seit 13 Jahren nicht mehr (1,64% im Juli 2011). Das belegt die Analyse des Kreditvermittlers Dr. Klein, die im monatlichen Rhythmus veröffentlicht wird. Doch die Entwicklung ist ambivalent, wie Dr. Klein resümiert. Zwar biete eine geringere Tilgung Kreditnehmenden die Möglichkeit, ihre monatliche Rate günstig zu halten. Diese vermeintlich kleinere finanzielle Belastung führe aber dazu, dass die Laufzeit des Kredits länger werde und die insgesamt zu zahlende Zinssumme höher ausfalle, erläutern die Kreditexperten.
Standardrate und Darlehenshöhe verbleiben auf hohem Niveau
Die Standardrate verzeichnete laut Bericht im ersten Halbjahr 2024 einen ansteigenden Trend und summiert sich im Juli – wie bereits im Juni – auf 1.468 Euro. Verglichen mit dem Vorjahresmonat investieren Käufer damit jedoch monatlich 52 Euro weniger in den Erwerb ihres Eigenheims: Im Juli 2023 belief sich die Standardrate auf 1.520 Euro. Für die Berechnung dieser Rate werden die Eckdaten 300.000 Euro Kreditsumme, 2% Tilgung, zehn Jahre Zinsbindung und 80% Beleihungsauslauf zugrunde gelegt, sodass die monatliche Belastung einer Baufinanzierung über einen langen Zeitraum hinweg vergleichbar wird.
Auch die Trendlinie der durchschnittlichen Darlehenshöhe zeigt nach oben: Mit 306.000 Euro verbleibt sie im Juli auf ihrem bereits im Juni erreichten, höchsten Stand seit Februar 2022 (307.000 Euro). Ein anderes Bild zeigt der Blick auf das Vorjahr. Hier liehen sich Kaufinteressierte im Juli 287.000 Euro bei einem Kreditinstitut, um in die eigenen vier Wände zu gelangen – das waren gut 6% weniger.
Beleihungsauslauf steigt, Zinsbindung nimmt minimal ab
Der Beleihungsauslauf wiederum bewegt sich seit Beginn dieses Jahres konstant über 86%, im Juli allerdings ist er nun um 0,52 Prozentpunkte auf 86,84% gestiegen. Diese Zahl beziffert den fremdfinanzierten Anteil am Beleihungswert der Immobilie – das heißt, je höher der Beleihungsauslauf, desto niedriger ist das eingebrachte Eigenkapital. Im Juli des vergangenen Jahres betrug der Beleihungsauslauf noch 83,76%. Zu diesem Zeitpunkt war der fremdfinanzierte Anteil also um knapp drei Prozentpunkte kleiner als der aktuelle Wert.
Die durchschnittliche Zinsbindung belief sich im Juli 2024 auf rund elf Jahre – eine ähnliche Dauer wie bereits im Vormonat. Gravierender fällt die Differenz zum Vorjahresmonat aus: Damals sicherten sich Immobilienkäufer den bei Abschluss ihrer Finanzierung geltenden Zins für rund zwölf Jahre und setzten somit auf eine um ein Jahr längere Planungssicherheit.
Nachfrage nach KfW-Darlehen geht leicht zurück
Der Anteil von KfW-Darlehen am gesamten Baufinanzierungsvolumen ist dagegen im Juli im Vergleich zum Vormonat leicht gesunken und beträgt nun 8,38%. Im Juli des vergangenen Jahres wurde noch mehr Gebrauch vom KfW-Darelehen gemacht: Der Anteil der Förderkredite als Ergänzungsbaustein der Immobilienfinanzierung lag damals bei 9,05% – ein Plus von 0,67% gegenüber dem diesjährigen Juli. (as)
Bild: © Rainister – stockadobe.com
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