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2. September 2024
Ausgeglichenes Ergebnis der gesetzlichen Rente erwartet

Ausgeglichenes Ergebnis der gesetzlichen Rente erwartet

Im Gesamtjahr 2024 wird für die gesetzliche Rentenversicherung ein ausgeglichenes Ergebnis erwartet. Im zweiten Halbjahr werden wohl beitragspflichtige Entgelte die zunehmend abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie ersetzen. 2025 droht ein Defizit.

Für das Jahr 2024 zeichnet sich für die gesetzliche Rentenversicherung ein ausgeglichenes Ergebnis ab, nachdem im Vorjahr noch ein Überschuss von 1,5 Mrd. Euro erzielt wurde. Im ersten Halbjahr ging der Überschuss im Vergleich zum Vorjahr zwar um 1 Mrd. Euro zurück, doch laut Prognose der Bundesbank wird sich das Ergebnis in der zweiten Jahreshälfte voraussichtlich weniger stark verschlechtern. Ein wesentlicher Faktor hierfür ist, dass beitragspflichtige Entgelte zunehmend abgabenfreie Inflationsausgleichsprämien ersetzen werden.

Die Beiträge dürften daher im zweiten Halbjahr deutlich stärker zunehmen. Auch wurden die Renten im Juli mit 4,5% leicht schwächer als im Vorjahr angepasst. Diese beiden Faktoren dürften laut aktuellem Bundesbank-Bericht schwerer wiegen als die anfallenden Zusatzausgaben für Erwerbsminderungsrenten.

Drohendes Defizit im Jahr 2025

Die Bundesbank rechnet für das nächste Jahr mit einem Defizit, da die Ausgaben weiterhin dynamisch ansteigen dürften. Die Rentenanpassung Mitte 2025 wird voraussichtlich ähnlich hoch ausfallen wie in diesem Jahr, und aufgrund der demografischen Entwicklung ist mit einem spürbaren Anstieg der Rentenzahlungen zu rechnen. Zusätzlich kommen fast 1,5 Mrd. Euro an Mehrkosten durch die 2024 eingeführten Zuschläge für Erwerbsminderungsrenten hinzu.

Zwar dürften die Beitragseinnahmen ebenfalls kräftig zulegen, auch weil die abgabenfreien Inflationsausgleichsprämien auslaufen. Allerdings sieht der Haushaltsentwurf des Bundes für 2025 vor, die Bundesmittel ad hoc um gut 1 Mrd. Euro zu kürzen, obwohl schon zuvor für die Jahre bis 2027 gekürzt wurde, um den Bundeshaushalt zu entlasten.

Kürzungen der Bundesmittel lassen Reserven schrumpfen

Solche Ad-hoc-Kürzungen der Bundesmittel abhängig von der Haushaltslage belasten künftige Beitragszahlende, weil die Reserven der Rentenversicherung nun schneller aufgezehrt werden, kommentiert die Bundesbank diese Entwicklung. Und weiter: Es könnte insgesamt das Vertrauen in die Rentenversicherung stärken, wenn der Bund die Bundesmittel gemäß nachvollziehbarer Regeln leiste. (bh)

 

Bild: © Wolfilser – stock.adobe.com