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28. Juli 2021
„Immobilien-Aktien bieten auch vor Inflation relativ guten Schutz“

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„Immobilien-Aktien bieten auch vor Inflation relativ guten Schutz“

Welche Rolle spielen Versicherungen?

Bisher haben wir noch keine Versicherer als Kunden. Versicherungen haben hohes Interesse an der Direktanlage in Immobilien und sind auch häufig indirekt in Immobilien-Spezialfonds investiert. Dort zählen sie zu den wichtigsten Anlegergruppen. Im Bereich der Immobilien-Aktien-Fonds sind Versicherer noch nicht ausreichend vertreten.

Wie erklären Sie das?

Hier spielt sicherlich die Volatilität eine Rolle. Es ist Aufklärungsarbeit nötig, dass diese Schwankungen im Fall von Immobilien-Aktien eher positiv sind. Daneben dämpfen auch die Vorschriften zur Eigenkapitalhinterlegung, da sie für Immobilien-Aktien genauso gelten wie für andere Aktien. Allerdings brauchen auch Versicherer einen gewissen Anteil an Aktien. Und innerhalb der Aktienwelt sind Immobilien-Aktien eine defensive Anlage und passen somit besonders gut zur sicherheitsorientierten Anlageweise der Versicherer. Über Immobilien-Aktien könnten Versicherer zudem sehr gut in neue und innovative Bereiche investieren, etwa Logistik- und Datenzentren oder aber auch Funkmasten.

Funkmasten?

Gerade Funkmasten garantieren sehr stabile langfristige Einnahmen. Bis man einen eigenen Bestand aufgebaut hat, dauert es aber Jahre. Alternativ können Investoren Immobilien-Aktien von Unternehmen kaufen, die auf diese Bereiche spezialisiert sind. Aktive Investoren können sich hier zudem zunutze machen, dass Immobilien-Aktien vergleichsweise träge auf allgemeine gesellschaftliche Trends reagieren. Während Internet-Aktien schon seit Jahren boomen, kommt das bei den entsprechenden Immobilien-Aktien erst später an.

Ein weiterer Trend ist Nachhaltigkeit. Auch im Gebäudesektor hat die Diskussion darüber in den vergangenen Wochen Fahrt aufgenommen. Welche Rolle spielt das auch bei Immobilien-Aktien?

Auch für Anleger, die ESG-konform arbeiten wollen, sind Immobilien-Aktien relativ komfortabel. Aufgrund der rechtlichen Vorgaben ist gut ersichtlich, wie nachhaltig der jeweilige Gebäudebestand ist. Es ist daher recht schnell möglich, in diesen Bereich vorzustoßen. Ob Impact-Investments oder auch Ausschlusskriterien wie etwa keine Mieter aus der Rüstungsindustrie lassen sich sehr gut über Immobilien-Aktien steuern. Auch die Gesellschaften selbst sind oft schon sehr weit bei der ESG-konformen Aufstellung. Auch der Nachhaltigkeitstrend spricht somit ganz klar für Investments in Immobilien-Aktien.

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 07/2021, Seite 70 f., und in unserem ePaper.

Bild: © SERSOLL – stock.adobe.com

 

 
Ein Interview mit
Prof. Dr. Stephan Bone-Winkel