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22. Oktober 2020
„Bei Großbauprojekten gilt es viele spezielle Risiken zu berücksichtigen“

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„Bei Großbauprojekten gilt es viele spezielle Risiken zu berücksichtigen“

Unzählige Bauordnungen, Bauplanungs-, Bauordnungs-, Bauvertragsrecht – wie kompliziert ist die Materie?

Lassen Sie es mich einmal am Beispiel unserer geschätzten Kollegen Rechtsanwälte veranschaulichen. Zweifelsohne kann jeder Anwalt alle seine Mandanten in den unterschiedlichsten Rechtsfragen beraten. Aber nur der Fachanwalt, der sich ausschließlich auf einen bestimmten Zweig, zum Beispiel Bau-/Architektenrecht konzentriert, kennt die Besonderheiten dieses sehr speziellen Berufsstandes. Bezogen auf die Assekuranz ist das vergleichbar. Um hier Versicherungskunden, in unserem Fall Bauplanungs­büros, also Architekten, Beratende Ingenieure sowie Generalplaner, in aller Tiefe und mit allen Facetten vernünftig bzw. spezifisch beraten zu können, muss man sich über viele Jahre hinweg durchaus auch ein spezielles Wissen über die reine Versicherungslehre hinaus aneignen. Darüber hinaus ist die regelmäßige Weiterbildung unseres Mitarbeiterteams immens wichtig, um stets up to date zu bleiben.

Gibt es passende Versicherungslösungen auf dem Markt?

Grundsätzlich ja, soweit es die breite Masse betrifft. Die Zahl der Anbieter in diesem Segment ist zwar in den vergangenen Jahren etwas gewachsen, nach wie vor aber im Vergleich zu anderen Branchen stark begrenzt. Dort wo wir – weg vom Standard – individuelle, besondere Versicherungslösungen oder Ergänzungen der Bedingungswerke benötigen, sind die Gesellschaften am Markt zwischenzeitlich zum Glück auch wieder durchaus flexibler geworden, wenn man ihnen die Anforderungen an den Versicherungsschutz vorgibt.

Auch im Baubereich haben moderne Technologien längst Einzug gehalten, womit auch das Cyberrisiko steigt. Wie steht es um das Risikobewusstsein Ihrer Kunden bei diesem Thema?

Durch die zunehmende Digitalisierung auch in der Bauplanungsbranche hat das Risikobewusstsein nach unserer Einschätzung deutlich zugenommen. Architekten und Beratende Ingenieure sehen sich heute nicht zuletzt auch bei der Teilnahme an BIM-Projekten neuen und zusätzlichen Herausforderungen ausgesetzt. BIM (Building Information Modeling) ist ein computergestützter Prozess, der den „Lebenszyklus“ eines Gebäudes abbildet.

Inwieweit bekommt denn nun auch die Bauplanungsbranche die Auswirkungen der Krise zu spüren? Und wie macht sich das bei Ihren Kunden bemerkbar?

Bisher nahezu überhaupt nicht. Klar erwarten unsere Kunden zum Teil eine Auftragsdelle und somit auch Einbrüche bei den Umsätzen im kommenden Jahr. Dennoch ist im Allgemeinen die Stimmung (noch) gut. Was wir spüren, ist ein größerer Bedarf an Rechtsberatung – insbesondere wenn es um die rechtssichere Ausgestaltung von Architekten- und Ingenieurverträgen mit Blick auf durch die Corona-Pandemie bedingte, mögliche Verschiebungen von Fristen und Terminen geht. Hierbei unterstützen wir unsere Kunden, indem wir über unser umfangreiches Netzwerk an spezialisierten Baurechtsanwälten Hilfe organisieren.

Das Interview lesen Sie auch in AssCompact 10/2020 und in unserem ePaper.

Bild oben: © Michael Rosskothen – stock.adobe.com

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Ein Artikel von
Daniel Jerlich