Alleinlebende und große Familien zahlen hierzulande die höchsten Quadratmetermieten – vor allem in den Großstädten und Metropolen. Dies geht aus einer Auswertung des Wirtschafts- und Immobiliendatenanbieters empirica regio GmbH hervor. Demnach fallen für Wohnungen mit fünf oder mehr Zimmern 13,71 Euro pro m² an Miete an, Einzimmerwohnungen gibt es für durchschnittlich 13,50 Euro pro m². Beide Werte liegen über dem Durchschnittsmietpreis von 12,79 Euro pro m². Zweizimmerwohnungen mit 12,21 Euro je m², Dreizimmerwohnungen mit 12,05 Euro je m² und Vierzimmerwohnungen mit 12,77 Euro pro m² sind günstiger.
Doch auch in den etwas kleineren Städten sind Einzimmerwohnungen und solche mit fünf oder mehr Zimmern teurer als andere. Laut empirica regio lege die Erhebung nahe, dass insbesondere in Wachstumsregionen die höchsten Quadratmetermietpreise für single- und familienfreundliche Wohnungen aufgerufen werden. Anders sieht es in Stagnations- und Schrumpfungsregionen aus, wo gerade Singlewohnungen mit einem oder zwei Zimmern gefragt sind.
München ist Spitzenreiter
Beim Vergleich der Metropolen landet München mit den bundesweit höchsten Preisen auf Rang 1. Für Einzimmerwohnungen in der bayerischen Landeshauptstadt wird ein Quadratmeterpreis von durchschnittlich 20,55 Euro aufgerufen. Auch familienfreundliche Wohnungen mit fünf oder mehr Zimmern sind mit 18,40 Euro pro m² in der Isar-Metropole teurer als im Rest der Republik.
Mietsteigerung bei großen Wohnungen in Ballungszentren
Zugleich legen die Ballungszentren weiter eine hohe Mietdynamik an den Tag. Vor allem für große Wohnungen legen die Mieten überdurchschnittlich zu. So sind sie für fünf oder mehr Zimmer in den A-Städten im Schnitt von 2020 auf 2021 um 5,9% gestiegen. Bei Einzimmerwohnungen waren es nur 3,6%. Die Mieten für Zweizimmerwohnungen gingen im Schnitt um 3,3% nach oben, für Dreizimmerwohnungen um 2,8% und für Vierzimmerwohnungen um 4,2%.
Es werden zu wenige familientaugliche Wohnungen gebaut
Anhand der Ergebnisse erklärt Jan Grade, Geschäftsführer von empirica regio: „Wir sehen, dass gerade in Großstädten zu wenige familienfreundliche Wohnungen gebaut werden.“ Dies treibe diese potenziell kaufkräftige und für die Stadtentwicklung wichtige Gruppe der jungen Familien ins Umland, so Grade weiter. „Für Städte wird das auf Dauer ein Problem, wenn nicht mehr Angebot geschaffen wird.“
Nach einer Analyse von empirica regio ist in Großstädten ein Rückgang der Baufertigstellungen von Wohnungen mit vier oder mehr Zimmern zu verzeichnen, die zudem nur noch 15% statt ehemals 29% der gesamten Baufertigstellungen ausmachen. Zugleich hat sich die Zahl der fertiggestellten Wohnungen mit einem oder zwei Zimmern erhöht, der Anteil an allen Fertigstellungen stieg von 25% auf 42%. Dabei zeigen die Daten, dass die Anzahl von Haushalten ab drei Personen in den A- und B-Städten in den vergangenen Jahren stärker gewachsen ist als die Zahl der kleinen Haushalte. (tk)
Bild: © Andrii Yalanskyi – stock.adobe.com
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