Interview mit Mauritz Mannsperger von Makler Mauritz und der Gewerbe Academy
Hi Mauritz, stell dich doch mal vor – wie bist du in die Maklerbranche gekommen?
Ich bin ursprünglich in die Branche gekommen, weil mich das Thema Investment und Versicherung schon immer interessiert hat. Während meines Studiums habe ich eine Ausbildung bei der IHK gemacht. Mein Ziel war, finanzielle Bildung in den Markt zu bringen, da das in Deutschland oft zu kurz kommt – besonders in der Schule. Mit der Zeit rückte das Thema Bildung etwas in den Hintergrund, weil ich mich auf die Beratung von Privat- und später von Gewerbekunden fokussiert habe. Heute habe ich zwei Unternehmen: eines für die Beratung und eines, das Makler zu Gewerbemaklern ausbildet. Damit schließt sich für mich der Kreis, denn ich gebe mein Wissen weiter und lebe meinen Bildungsanspruch aus.
Deine Gewerbe Academy entstand also auch aus der Idee, die finanzielle Bildung zu stärken?
Unterbewusst sicherlich. Der eigentliche Auslöser war jedoch eine Marktlücke. Während es viele Schulungen und Workshops für das Privatkundengeschäft gibt, fehlt Ähnliches im Bereich der Gewerbekunden, speziell bei Sachversicherungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Als ich in diesen Bereich eingestiegen bin, fiel mir auf, wie viel Potenzial da steckt, aber auch, wie wenig der Markt genutzt wird. So entstand die Akademie – mit dem Ziel, das Wissen und die Dienstleistungsqualität in diesem Bereich zu verbessern.
Was macht Gewerbekunden aus? Ist die Beratung da anders als bei Privatkunden?
Ja und nein. Natürlich sind Geschäftsführer auch nur Menschen, aber ihre Firma ist oft wie ihr „Baby“ – sie stecken viel Herzblut und Jahre an Arbeit hinein. Das erfordert ein hohes Maß an Kompetenz und Vertrauen vom Makler. Hinzu kommt, dass Geschäftsführer meist wenig Zeit haben. Man muss in kurzer Zeit überzeugen können, dass man der richtige Ansprechpartner ist.
Du hast erwähnt, dass du dich auf Online-Beratung fokussierst. Funktioniert das bei deinen Kunden gut – gerade auch, da du in Island lebst?
Absolut. Dass ich in Island wohne, macht eine überwiegend digitale Beratung sogar notwendig. Die meisten Beratungen laufen rein online ab, was in der heutigen Zeit mit der vorhandenen Technik problemlos möglich ist. Natürlich gibt es Ausnahmen, bei denen eine Vor-Ort-Besichtigung nötig wäre. Aber für den Großteil der Fälle reicht es aus, wenn der Kunde Videos oder Fotos schickt. Heutzutage kann man auch viele Informationen über Firmenwebseiten oder öffentliche Quellen finden. Die digitale Technik ermöglicht uns, trotz geografischer Distanz, eine hochwertige und individuelle Beratung.
Wie schaffst du es, zwei Unternehmen parallel zu führen?
Der Fokus liegt klar auf meinem Maklerbüro, denn darauf basiert alles andere. Wenn ich da keine qualitativ hochwertige Dienstleistung habe, kann ich das auch nicht glaubhaft weitergeben. Trotzdem erfordert die Akademie als junges Unternehmen viel Arbeit. Die letzten Jahre habe ich oft 60 bis 80 Stunden pro Woche gearbeitet. Aber da ich meine Arbeit liebe, fühlt sich das oft gar nicht wie Arbeit an.
Was sind die größten Herausforderungen für dich in Zukunft?
Für das Maklerbüro ist es die effiziente Betreuung von Firmenkunden – vor allem, wenn wir künftig größere Bestände übernehmen. Es geht nicht nur um Beratung, sondern auch um langfristige Betreuung, was oft unterschätzt wird. Für die Gewerbe Academy sehe ich die Herausforderung darin, möglichst viele Makler für den Gewerbebereich zu begeistern. Der Bedarf ist da, und wir möchten ihnen den Einstieg erleichtern.
Zum Abschluss: Hast du einen Tipp für die nächsten Jungmakler?
Leidenschaft ist das A und O. Wenn du keine Leidenschaft für das hast, was du tust, wird auch das beste Geschäftsmodell nicht funktionieren. Und: Sei auf alles vorbereitet. Du solltest dein Geschäft besser kennen als die Jury und keine Frage unbeantwortet lassen.
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können