Im Rahmen des map-reports 920 haben die Analysten von Franke und Bornberg ausgesuchte Bilanzkennzahlen privater Krankenversicherer für die Jahre 2016 bis 2020 unter die Lupe genommen. Zur Einordnung der Ergebnisse wurde das Rating durch eine vollständige Bilanzanalyse ergänzt. Laut Franke und Bornberg verdeutlicht die aktuelle Untersuchung, wie stark das Geschäft der privaten Krankenversicherer (PKV) von äußeren Einflüssen betroffen ist. Wie sich zeigt, driften die Anbieter weiter auseinander und unterteilen sich zunehmend in schrumpfende bzw. stagnierende Gesellschaften auf der einen und wachsende Unternehmen auf der anderen Seite.
Das sind die bilanzstärksten PKV-Anbieter
Wie im Vorjahresranking weist die Alte Oldenburger die erfolgreichsten Bilanzkennzahlen unter den PKV-Anbietern auf und behauptet mit 261 von insgesamt 300 Punkten ihre Spitzenposition. Erneut in der Spitzengruppe finden sich außerdem LVM mit 249 Punkten, die R+V mit 244 Punkten und die SIGNAL IDUNA mit 240 Punkten. Alle diese vier privaten Krankenversicherer konnten die neu eingeführte Höchstwertung „mmm+“ für exzellente Leistungen einheimsen.
Mit der Bewertung „mmm“ für hervorragenden Ergebnisse schnitten wie im Vorjahr die VGH Provinzial, die UniVersa sowie die Hallesche ab. Der Münchener Verein erhielt ein „mm“ für sehr gute Leistungen, bestätigte damit das hohe Niveau des Vorjahres und verpasste den Analysten zufolge die hervorragende Bewertung nur sehr knapp. Im Feld der mit „mm“ bewerteten Unternehmen finden sich neun weitere Versicherer, darunter die Debeka, die Allianz und Generali.
Zehn Kennzahlen ausschlaggebend für das Bilanzrating
Insgesamt zehn Kennzahlen bilden die Grundlage für die Bewertung im Bilanzrating: Bewertungsreservequote, Nettorendite, RfB-Quote, RfB-Zuführungsquote, versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote, Überschussverwendungsquote, Vorsorgequote, Verwaltungskostenquote, Abschlusskostenquote und Solvabilität. Die Ergebnisse der Bilanzkennzahlen wurden im map-report unterschiedlich gewichtet - maximal 20, 30 oder 40 Punkte. Die Ergebnisse in den zehn Segmenten wurden addiert und das Ergebnis zu einer Gesamtnote verdichtet. Insgesamt waren maximal 300 Punkte möglich.
Versichertenschwund in der Krankenvollversicherung setzt sich fort
Als Sorgenkind der Branche gilt nach wie vor die Krankenvollversicherung. Während die meisten Gesellschaften hier keine konkreten Zahlen zur Entwicklung ihres Neugeschäfts nennen, gibt es auch Ausnahmen. So meldete beispielsweise die Debeka für 2020 einen Neuzugang in der Vollversicherung von 84.055 Versicherten. Die Allianz gab ein Plus von 10.398 Vollversicherten an. Marktumfassend bleibe laut Franke und Bornberg aber nur der Umweg über die Bestandsentwicklung, um Rückschlüsse auf das Neugeschäft ziehen zu können.
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