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26. Juli 2021
Nachhaltigkeit: Viele Bewerbungen für FNG-Siegel

Nachhaltigkeit: Viele Bewerbungen für FNG-Siegel

Mit 281 Fonds aus 102 Fondshäusern haben sich diesmal so viele wie noch nie zuvor für den SRI-Qualitätsstandard FNG-Siegel beworben. Das Label versteht sich als wissenschaftlich basierte Orientierungshilfe, um gut gemachte nachhaltige Angebote herauszufiltern.

281 Fonds haben sich für den SRI-Qualitätsstandard FNG-Siegel beworben. Das sind 60% mehr als im letzten Jahr und eine Versiebenfachung seit der Einführung des Gütezeichens im Jahr 2015. Die Zahl der sich bewerbenden Fondshäuser stieg von 73 auf 102. Diese kommen aus 14 Ländern.

Nachdem im Frühjahr die EU-Offenlegungsverordnung zur Transparenz von Nachhaltigkeit in Finanzprodukten in Kraft getreten ist, steht 2022 eine Beratungsverpflichtung für (mehr) Nachhaltigkeit in der Geldanlage an. In jedem Beratungsgespräch müssen dann Nachhaltigkeitspräferenzen abgefragt werden. Jeder Fondsanbieter deklariert seine Produkte nach der Offenlegungsverordnung quasi selbst. „Über Nacht wurden viele existierende, konventionelle Produkte zu Nachhaltigkeitsfonds. Angesichts dieser Angebotsschwemme ist eine externe und unabhängige Prüfung des Inhalts und der Qualität der Nachhaltigen Geldanlage umso wichtiger, um ein glaubwürdiges Produktangebot zu gewährleisten. Allein schon, um ein wichtiges Ziel der EU – die Vermeidung von Greenwashing – sicherzustellen. Hier leistet das FNG-Siegel wertvolle Vorarbeit“, sagt Roland Kölsch, Geschäftsführer der QNG, die als Tochter des Forum Nachhaltige Geldanlagen für das FNG-Siegel zuständig ist.

Als wissenschaftlich basierte Orientierungshilfe will das Siegel Anlegerinnen und Anleger aber auch Versicherungen, Dachfondsmanager, Stiftungen und andere institutionelle Anleger dabei unterstützen, gut gemachte Angebote herauszufiltern.

So wie bekannte Bio-Gütesiegel aus dem Lebensmittelbereich für einfache Wiedererkennbarkeit nachhaltiger Produkte sorgen, versteht sich das FNG-Siegel seit 2015 als führendes Label für Finanzprodukte, die Mindestanforderungen und darüber hinausgehende Merkmale einer glaubwürdigen, professionell verwalteten Nachhaltigen Geldanlage erfüllen.

Die Prüfung der Fonds geschieht durch ein externes unabhängiges Audit-Team unter der Verantwortung von Prof. Dr. Timo Busch von der Research Group on Sustainable Finance der Universität Hamburg. Auch die Universität Kassel unterstützt bei der Prüfarbeit des zuletzt stark gewachsenen Labels. Zusätzlich begleitet ein unabhängiges Komitee mit interdisziplinärer Expertise den Prüfprozess.

Die Methodik des FNG-Siegels wurde, dort wo bereits möglich, an die EU-Regulatorik und den bisherigen Stand des noch nicht finalen Zielmarktkonzepts der deutschen Verbände angepasst. Neben der Aufnahme der Tabakproduktion als Ausschlusskriterium wurde die Toleranzgrenze für den Mindestausschluss zur Kohlestromerzeugung von 25% auf 10% gesenkt, um dem CO2-Thema noch besser gerecht zu werden. Die Achtung von Arbeits- und Menschenrechten, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung zählen auch zukünftig zum Mindeststandard. Daneben sind Atomkraft, Kohlebergbau, Fracking, Ölsande sowie Rüstung tabu.

Hochwertige Nachhaltigkeitsfonds, die sich über das reine FNG-Siegel in den Bereichen „institutionelle Glaubwürdigkeit“, „Produktstandards“ und „Portfolio-Fokus“ besonders hervorheben, erhalten bis zu drei Sterne.Die Ergebnisse zum FNG-Siegel 2022 werden am 25.11.2021 im Rahmen einer offiziellen Feier auf dem Frankfurter Römerberg veröffentlicht. (ad)

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