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7. Mai 2024
Lebensversicherer reagieren auf erhöhten Höchstrechnungszins
Erste Lebensversicherer reagieren auf Anhebung des Höchstrechnungszinses

Lebensversicherer reagieren auf erhöhten Höchstrechnungszins

Länger wollten einige Versicherer nicht mehr warten und sie waren wohl auf die Erhöhung des Höchstrechnungszins in der Lebensversicherung gut vorbereitet: Ob „Riestern wie früher“, Überschussdeklaration im Mai oder Umstellungsmodelle – der Wettbewerb läuft.

Ungeduldig hatte die Versicherungswirtschaft auf die Verkündung des Höchstrechnungszinses 2025 vonseiten des Bundesfinanzministeriums gewartet. Vor wenigen Tagen lag der Beschluss dann vor: Das Ministerium hebt den Höchstrechnungszins zum Jahr 2025 von 0,25% auf 1% an und folgte damit der Empfehlung der Deutschen Aktuarvereinigung.

Schon zuvor hatte AssCompact bei einigen Versicherern nachgefragt, was eine Erhöhung aus ihrer Sicht bedeuten würde. Wenige Tage danach haben die ersten Versicherer reagiert.

SV SparkassenVersicherung Leben deklariert Überschussbeteiligung im Mai

Normalerweise deklarieren die Lebensversicherer in den letzten Monaten des Jahres ihre Überschussbeteiligung. Die SV SparkassenVersicherung Lebensversicherung AG tat dies aber schon jetzt. „Die frühzeitige Festlegung der Überschussbeteiligung basiert auf einer gründlichen Analyse der Marktsituation, unserer aktuellen Geschäftsentwicklung und einer langfristigen Finanzprognose und natürlich dem Ziel, unseren Kunden kontinuierlich attraktive Renditen zu bieten“, erklärt Gunnar Hesemann, verantwortlicher Aktuar der SV. Die laufende Verzinsung für das Jahr 2025 erhöht sich auf 2,25%. Inklusive Schlussüberschüsse und Sockelbetrag für die Beteiligung an den Bewertungsreserven liegt die Gesamtverzinsung 2025 damit bei insgesamt 3,25%.

WWK: „Riestern wie früher“

Die WWK Lebensversicherung geht mit ihrer Riester-Rente in die Offensive. Ab dem 01.07.2024 soll der erhöhte Rechnungszins für den neuen Tarif (RR25) dann gelten. Versicherungstechnischer Beginn ist der 01.01.2025. Rainer Gebhart, Vertriebsvorstand der WWK erklärt: „Als einer der Marktführer fondsgebundener Riester-Produkte haben wir unsere Vermittler in diesem Geschäftsfeld auch in der schwierigen Marktphase der vergangenen Jahre begleitet, in der sich viele Wettbewerber vom Markt zurückgezogen haben. Mit Anhebung des Rechnungszinses auf 1,00 % wird Riester für Kunden und Vermittler hochattraktiv, wie vor der Absenkung des Rechnungszinses auf 0,25% im Riester-Boom-Jahr 2021.“

Der Riester-Tarif WWK Premium FörderRente protect (RR25) wird im Rahmen der Produktfamilie WWK IntelliProtect® 2.0 angeboten, der dank der sogenannten iCPPI-Wertsicherungsstrategie höhere Renditen verspricht. Die WWK geht mit dem Angebot nicht nur auf Neukunden zu, sondern bietet es auch Kunden an, die für ihren bestehenden Riester-Vertrag einen attraktiven Versicherungspartner suchen. Auch für den WWK Riester-Bestand mit 0,25% Rechnungszins wird es eine Möglichkeit zum Tarif-Upgrade geben, kündigt die WWK an.

IDEAL bietet Umstellungsgarantie zum Höchstrechnungszins

Auch die IDEAL, die traditionell zu den Versicherern gehört, die ihre Überschussbeteiligung frühzeitig deklarieren, kündigt an, den neuen garantierten Zinssatz von 1,00% auf all seine Lebenprodukte anzuwenden. Von der Umstellung auf den höheren Garantiezins sollen zudem alle Kunden profitieren, die noch in diesem Jahr abschließen werden. Dafür bietet die IDEAL eine Umstellungsgarantie, die zu einer automatischen Anhebung der garantierten Versicherungsleistungen ab dem kommenden Jahr führt. Gleiches gilt auch für das flexible Rentenkonto IDEAL UniversalLife.

Christoph Glinka, Bereichsleiter Marketing und Vertrieb bei der IDEAL Versicherungsgruppe erläutert: „Die Umstellung auf einen Vertrag mit dem höheren Rechnungszins erfolgt automatisch und ohne jeglichen Aufwand für Makler und Vermittler. Also kein Grund, zu warten und Vertragsabschlüsse ins nächste Jahr zu schieben. So werden die Beiträge noch mit dem niedrigeren Eintrittsalter berechnet, den höheren Garantiezins erhalten die Kunden on top“. Ab Mitte Mai soll in der Verkaufsplattform alles Nötige hierzu zur Verfügung stehen.

Auch die Bayerische reagiert auf höheren Zins

Auch die Bayerische schließt Neukunden des Jahres 2024 bereits in höhere Garantien ein. Vorstandsmitglied Martin Gräfer erklärt. „Deshalb bieten wir unseren Neukundinnen und Neukunden in der privaten Altersvorsorge und im Bereich der Berufsunfähigkeitsversicherungen des Jahres 2024 an, bequem und einfach ab dem 01.01.2025 von dem neuen Höchstrechnungszins zu profitieren.“

Kunden der privaten Altersvorsorge im Rahmen von Fondspolicen der ersten und dritten Schicht stellt die Bayerische ab dem 01.01.2025 automatisch auf den dann geltenden, besseren garantierten Rentenfaktor um. „Das gilt bereits für alle Kunden, die sich seit dem 01.01.2024 für das Angebot der Bayerischen entschieden haben, was auch unsere sehr beliebte Fondspolice mit den Fonds der Pangaea Life einschließt“, ergänzt Gräfer. Für den Bereich Biometrie plant die Gruppe, dass alle Verträge, die ab dem 01.07.2024 abgeschlossen werden, einfach, unbürokratisch und ohne erneute Gesundheitsprüfung auf neue Verträge umgestellt werden können.

Ob die Bayerische die Riester-Rente wiederbeleben will, dazu hat sie sich in dem Zusammenhang noch nicht geäußert. Aktuell bietet der Versicherer eine Riester-Versicherung nur als Netto-Tarif an. (bh)

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