Gut im Wind sei die Vertriebsleistung, kommentierte Rainer M. Jacobus, Vorstandsvorsitzender der IDEAL Versicherungsgruppe anlässlich der kürzlich veröffentlichten Bilanzzahlen 2014. Demnach konnte der Berliner Maklerversicherer seine Wachstumsziele erreichen. Die Bruttobeitragseinnahmen in der Lebensversicherung stiegen um 12,8%, die laufenden Beitragseinnahmen legten um 7,3% zu. Die Anzahl der Neuverträge wuchs im Vergleich zum Vorjahr um fast 13%.
Zum Wachstum trug sowohl das Einmalbeitragsgeschäft bei, was die IDEAL unter anderem darauf zurückführt, dass immer öfter Einmalbeiträge in die Pflegeversicherung fließen, als auch das Geschäft mit laufendem Beitrag. Zugpferd bleibt auch hier die Pflegeversicherung. Trotz Markteinführung neuer Produkte vonseiten anderer Versicherer, habe man seinen Marktanteil als „Erfinder der Pflegerente“ ausbauen können, so Jacobus.
In der Schaden- und Unfallversicherung wuchs der Versicherungsbestand ebenfalls an. Die Brutto-Beitragseinnahme stieg um 13%, der Versicherungsbestand wuchs um 9,6%. Das Neugeschäft konnte das Niveau aus den Vorjahren aber nicht erreichen.
Gebremst wurden die Ambitionen der IDEAL bei der Übernahme von Sterbekassen. Vor rund zwei Jahren hatte die IDEAL die Rheinisch-Westfälische Sterbekasse übernommen und angekündigt, dieses Geschäftsfeld auszubauen. Im vergangenen Jahr gelang es zwar zwei kleinere Sterbekassen zu integrieren, jedoch machen Aufsicht und Gesetzesauflagen schnelle Übernahmen schwierig. Dennoch hoffe man 2015 weitere Projekte über die Bühne zu bringen.
„Das Transparente Versicherungskonto“
Konzentriert arbeitet die IDEAL aktuell an der Einführung einer Universal-Life-Police für die Altersvorsorge mit gleichzeitiger Absicherung weiterer biometrischer Risiken. Die Idee kommt aus den USA, wo nach Angaben des IDEAL-Projektleiters Mark Möller diese Produkte schon einen Marktteil von 47% hätten. Eins zu eins kann das Produkt aber aus aufsichts-und steuerrechtlichen Gründen nicht nach Deutschland übertragen werden. Wie in den USA soll das Produkt aber sehr flexibel sein und Beitragszahlungen, Entnahmen, Zuzahlungen und die Festlegung des Rentenbeginns variabel erfolgen. Auch soll der Kunde während der Laufzeit monatlich entscheiden können, in welche im Vertrag enthaltene Absicherung – z.B. Todesfall, Pflege oder BU – der Beitrag fließen soll. Das Produkt basiert auf dem Deckungsstock der IDEAL und ist keine fondsgebundene Lösung. Eine jeweilige Zinszusage erhält der Kunde jeweils am Ende des Jahres für das Folgejahr.
Ein „transparentes Versicherungskonto“ soll den Kunden dabei stetig online über den aktuellen Stand – inklusive der Kosten – informieren. Die Beantragung erfolgt digital, die IDEAL-Vertriebspartner sollen dabei aber immer eingebunden bleiben. Von seiner Positionierung als Seniorenversicherer weicht die IDEAL in diesem Fall ab: Der Einstieg ist schon ab 18 Jahren möglich. (bh)
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