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24. Februar 2021
Bundesbank warnt erneut vor überhitzten Immobilienpreisen

Bundesbank warnt erneut vor überhitzten Immobilienpreisen

Die Deutsche Bundesbank hat sich in ihrem aktuellen Monatsbericht unter anderem mit der Lage am deutschen Immobilienmarkt beschäftigt. Den Experten zufolge sind die Preise nach wie vor bis zu 30% überhitzt.

Der breit angelegte, kräftige Preisauftrieb bei Wohnimmobilien in Deutschland setzte sich im Jahr 2020 fort. Zu diesem Ergebnis kommt die Bundesbank in ihrem aktuellen Monatsbericht. Insbesondere Regionen außerhalb der Städte haben demnach an Attraktivität gewinnen. Doch auch in den Städten liegen die Preise für Wohnimmobilien nach wie vor deutlich über dem Niveau, das eigentlich gerechtfertigt sei.

15 bis 30% über eigentlichem Wert

Aktuellen Schätzungen zufolge lagen die Preise in den Städten nach wie vor zwischen 15 und 30% über dem Wert, der durch demografische und wirtschaftliche Fundamentalfaktoren angezeigt sei. Das von Kaufpreis zu Jahresmiete übertraf bei Wohnungen im Berichtsjahr seinen langjährigen Mittelwert seit der Wiedervereinigung in Städten um gut 25%, in den sieben Großstädten sogar um mehr als 35 %.

Bisher nur begrenzte Auswirkungen der Corona-Pandemie

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie seien bisher begrenzt. Standardindikatoren zur Einschätzung der Preisentwicklung bei Wohnimmobilien würden darauf hindeuten, dass die markanten Preisübertreibungen auf den städtischen Wohnungsmärkten während der Pandemie etwas zunahmen. Die Wohnraumnachfrage ließ der Bundesbank zufolge im bisherigen Verlauf der Pandemie nicht nach. Zugleich wurde das Wohnraumangebot im Berichtsjahr ausgeweitet wurde.

Preise legen weiterhin kräftig zu

Die Preise kennen derweil weiter nur eine Richtung: nach oben. Nachdem sich die Teuerung im ersten Halbjahr mehr oder weniger unverändert fortgesetzt hatte, zog sie in der zweiten Jahreshälfte etwas an. Insgesamt erhöhten sich die Preise für selbst genutztes Wohneigentum 7,5%, nachdem sie im Vorjahr um 6,75% gestiegen waren. Mit einem Zuwachs von 7% weist der Häuserpreisindex des Statistischen Bundesamtes für die ersten drei Quartale 2020 ebenfalls höhere Preissteigerungen als im Vorjahr aus.

Mieten steigen weniger stark

Bei den Mieten in Neuverträgen setzte sich derweil die Tendenz zu niedrigeren Steigerungsraten fort. Berechnungen auf Basis der Daten von bulwiengesa zufolge erhöhten sich die Neuvertragsmieten in den Städten im Jahr 2020 um 2,25%. In den sieben Großstädten stiegen die Mieten in Neuverträgen ähnlich stark. Auch Angaben des vdp würden auf eine geringere Dynamik bei der Mietenentwicklung hinweisen. Demnach kam es bei Neuvertragsmieten in Deutschland insgesamt zu einem Plus von 3,25%, in den sieben Großstädten sogar von nur 1,75%. (mh)

Bild: © Andrey Popov – stock.adobe.com