Wie das Analysehaus Scope Fund Analysis in einer neuen Umfrage unter Asset-Managern nun herausgefunden hat, gab es im Jahr 2022 deutliche Volumenzuflüsse bei European Long Term Investment Funds, kurz ELTIFs. Das Vermögen betrug Ende des Jahres rund 11,3 Mrd. Euro und ist somit um etwas mehr als 50% gegenüber dem Vorjahr gewachsen.
Auch wenn das Wachstum in Deutschland zwar noch nicht derart signifikant ausgefallen ist, dürfte es sich bei ELTIFs um einen Markt handeln, der weiterhin starkes Wachstum verspricht. Vor dem Hintergrund der vom EU-Parlament beschlossenen Vereinfachung der Abfrage-, Aufklärungs- und Dokumentationspflichten und der gesenkten Anforderungen in Richtung Anleger stellt sich die Frage, ob ELTIFs auch bei Privatanlegern beliebter werden und somit auch vertrieblich mehr Beachtung finden sollten.
77 ELTIFs zur Auswahl
Insgesamt 77 ELTIFs standen Anlegern Scope zufolge am Jahresende zur Verfügung – 23 Produkte mehr als 2021. Unter den Anbietern sind sieben Gesellschaften, die 2022 ihren ersten ELTIF aufgelegt haben. Zu den aktivsten Asset-Managern, die ihre Produkte auch Privatanlegern anbieten, gehören Amundi, Azimut, BlackRock, Commerz Real, Generali Investments, Eurazeo (die 2018 ID Invest akquiriert hat), Muzinich, Neuberger Berman und Partners Group. Die meisten ELTIFs, nämlich 44, sind bei der Luxemburger Aufsichtsbehörde registriert.
So ist das Volumen verteilt
Wie schon im Vorjahr ist das platzierte Volumen „relativ gleichmäßig“ auf die Asset-Klassen Private Equity, Infrastruktur und Private Debt verteilt. Bei der Anzahl der Produkte dominieren Private Equity (32,3%) und Private Debt (27,4%). ELTIFs auf Infrastruktur wurden größtenteils für institutionelle Kunden aufgelegt und sind entsprechend großvolumig (31,3%). 9% fallen unter „sonstige“ Assetklassen.
Produkte, die auch an Privatanleger vertrieben werden dürfen, haben an Bedeutung gewonnen, so Scope. Mit einem platzierten Kapital von 2,5 Mrd. Euro im vergangenen Jahr ist ihr Anteil am Gesamtmarktvolumen von 54% auf 60% gestiegen. In rein institutionelle Produkte flossen 1,5 Mrd. Euro. Sie machen damit 40% aus, nachdem ihr Gewicht 2021 noch bei 46% lag.
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