Zum neunten Mal in Folge hat AXA den Future Risks Report präsentiert. Die globale Studie ermittelt die Wahrnehmung künftiger Risiken von weltweit 4.500 befragten Experten und der breiten Öffentlichkeit anhand von bevölkerungsrepräsentativen Befragungen. Dem diesjährigen Bericht zufolge zählen der Klimawandel (54%), die Energieversorgung (41%) und gesellschaftliche Spannungen (40%) für die Menschen in Deutschland zu den drei größten Zukunftsrisiken. Während die Auswirkungen des Klimawandels auch weltweit als drängendstes Problem betrachtet werden, gibt es bei den Einschätzungen bezüglich anderer Risiken Abweichungen.
Schreckgespenst Blackout
In internationalen Vergleich zeigen sich die Deutschen sensibler beim Thema Energieversorgung. Betrachten weltweit knapp ein Drittel der Befragten die Energieversorgung als ein Top-Zukunftsrisiko, sind es in Deutschland mit 41% deutlich mehr. Auch bei den befragten Experten hierzulande rangiert die Gefahr mangelnder Energieversorgung weit oben auf der Liste, hier allerdings auf Platz 3. Zudem schätzen die Bundesbürger die Rolle der öffentlichen Behörden beim Thema Energieversorgung als kritisch ein: 74% der Befragten sind nicht der Ansicht, dass die Behörden gut auf eine mögliche Energieversorgungskrise vorbereitet sind.
„Der diesjährige Future Risks Report zeigt uns eindrücklich, vor welchen Herausforderungen wir als Gesellschaft und damit auch wir als Versicherer stehen. Nur gemeinsam sind aktuelle und künftige Risiken zu managen. Wir können Risiken ermitteln, bewerten und mit entsprechenden Lösungen Sicherheit geben“, sagt Thilo Schumacher, CEO AXA Deutschland zu den Ergebnissen des Reports.
Wenig Vertrauen in Krisenkompetenz
Auch anderen Akteuren trauen die Bundesbürger wenig zu, wenn es darum geht, mögliche Krisen zu meistern. So legen die Deutschen mit Blick auf öffentliche Institutionen, Wissenschaft oder Mitmenschen wenig Zuversicht an den Tag. Vor allem den Mitbürgern wird wenig Vertrauen entgegengebracht. Lediglich 36% der Deutschen sehen ihre Mitmenschen gut für den Umgang mit neuen Krisen gewappnet. Im europaweiten Vergleich weist Deutschland den niedrigsten Wert auf.
„Die immer mehr und vor allem auch gleichzeitig auftretenden Krisensituationen haben auch die Deutschen offensichtlich sehr strapaziert. Das geringe Vertrauen in unser Krisenmanagement ist vor diesem Hintergrund erklärbar, aber gleichermaßen alarmierend. Ein dauerhaftes Gefühl der Hilflosigkeit bis hin zu einem erlebten Kontrollverlust kann den Zusammenhalt einer Gesellschaft enorm schwächen“, erklärt hierzu die psychologische Psychotherapeutin Deniz Kirschbaum.
Sorge vor gesellschaftlichen Spannungen
So sei es beinahe eine logische Folge, dass „gesellschaftliche Spannungen“ auf Rang drei der möglichen Zukunftsrisiken landen. 57% der Befragten geben an, sich in Bezug auf gesellschaftliche Spannungen und damit verbundene Gefahren deutlich verwundbarer zu fühlen.
Deutsche fühlen sich dennoch relativ sicher
Wie der Bericht aber auch zeigt, fühlen sich die Deutschen trotz aller neuen Risiken und Sorgen im Großen und Ganzen nach wir vor relativ sicher. Während weltweit 47% sagen, sich in ihrem alltäglichen Leben verwundbar zu fühlen, sind es in Deutschland mit 24% nur rund halb so viele. Im internationalen Vergleich weist Deutschland damit den niedrigsten Wert auf. (tk)
Bild: © Viktor – stock.adobe.com
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können