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22. April 2024
Vermittlerbetriebe: Wer bewirbt sich eigentlich bei wem?

Vermittlerbetriebe: Wer bewirbt sich eigentlich bei wem?

Steffen Ritter ist Geschäftsführer des Instituts Ritter. Außerdem ist er Autor, Trainer, Redner und Mitinitiator des Jungmakler Awards. Für AssCompact gibt er Maklern in seiner monatlich erscheinenden Kolumne praktische Tipps, um besondere und alltägliche Herausforderungen zu meistern.

Bewerben sich 2024 eher Mitarbeiter bei Unternehmen oder bewerben sich 2024 eher Unternehmen bei Mitarbeitern? Seltsamer Einstieg in diese Kolumne, das gebe ich zu.

In einer Welt vor unserer Zeit wäre diese Ausgangsfrage sinnlos gewesen, so eindeutig waren damals die Kräfteverhältnisse geregelt. Heute ist es bei Weitem nicht mehr so klar – zumindest, was die besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder bestimmte Branchen anbelangt.

Wenn Klima zum Wirtschaftsfaktor wird

Unbestritten ist sicher: Wohlfühlen am Arbeitsplatz ist heute ein immer wichtiger werdender Faktor. Wohlfühlen heißt nicht, dass Unternehmen keine Erwartungshaltung an die zu erbringenden Leistungen mehr haben dürfen. Wohlfühlen heißt auch nicht, dass jeder im Team machen kann, was er will. Und Wohlfühlen heißt schon gar nicht, dass künftig die Mitarbeiter basisdemokratisch die wichtigen strategischen Fragen des Unternehmens entscheiden.

Wohlfühlen verursacht aber, dass das hieraus resultierende Arbeitsklima zum Wirtschaftsfaktor werden kann, weil es dazu beiträgt, dass Mitarbeiter gern für das Unternehmen arbeiten und ihm auch langfristig ihre Treue schenken. Wohlfühlen heißt auch, dass dieses Klima zum Sogfaktor werden kann, weil es neue, gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzieht.

Wie „gelingt“ also Wohlfühlen?

Es gibt leider kein allgemein gültiges Rezept. Deswegen möchte ich mich ein wenig herantasten – verbunden mit der Bitte, die folgenden Fragen selbstkritisch zu reflektieren.

  • Klima der Wertschätzung: Erhalten die eigenen Mitarbeiter für geleistete Arbeit immer wieder einmal ehrliche, wertschätzende Anerkennung?
  • Klima der Zusammengehörigkeit: Existiert im eigenen Team eine Atmosphäre, gern zusammenzuarbeiten? Arbeitet man gemeinsam am großen Ganzen oder macht einfach jeder „nur seins“?
  • Klima der Sicherheit: Gibt es ein Gefühl der Sicherheit rund um den eigenen Arbeitsplatz oder muss ständig befürchtet werden, morgen könnte alles zu Ende sein?
  • Klima der Passgenauigkeit: Bestehen die Aufgabenfelder – zumindest zum großen Teil – aus Tätigkeiten, die der jeweilige Mitarbeiter richtig gern und engagiert erledigt?
  • Klima der Individualität: Ist es möglich, auch persönliche Wünsche hier und da zu berücksichtigen? Passen private Erfordernisse zu den beruflichen Anforderungen?
  • Klima der Freude: Macht die Arbeit so richtig Spaß? Kommen Mitarbeiter gern zur Arbeit oder ist die einzige Freude der Moment, an dem sie nach Hause können?

Auch wenn Unternehmen nicht in allen Punkten sofort herausragend sind, auch wenn Unternehmer bei manchen Themen unterschiedlicher Ansicht sind: Stellen Sie sich die Frage, wo und wie Sie sich im nächsten Entwicklungsschritt verbessern können. Unter dem Strich ist wichtig, dass ein Klima des Wohlfühlens resultiert. Ein Klima – das sei hinzugefügt –, in dem sich auch die Inhaberin oder der Inhaber wohlfühlt.

Luft nach oben?

Wer 2024 nutzen möchte, um sich weiterzuentwickeln: einfach auf agenturberatung.de/vermittlerschule informieren. Viel Erfolg auf dem Weg zu einem super Unternehmensklima!

Alle Infos zu den Jungmakler Awards unter jungmakler.de

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 04/2024 und in unserem ePaper.

 
Ein Artikel von
Steffen Ritter