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25. April 2024
Studie: Viele überschätzen Kosten für Pflegeversicherung

Studie: Viele überschätzen Kosten für Pflegeversicherung

Die Möglichkeit, im Alter pflegebedürftig zu werden, ist für viele junge Menschen weit weg. Eine aktuelle Assekurata-Studie zeigt jedoch, dass eine Absicherung in jungen Jahren finanziell sinnvoll sein kann. Viele Menschen überschätzen zudem die Kosten einer zusätzlichen Absicherung.

Die Pflege in Deutschland steht unter Druck. Dem Fachkräftemangel, der sich mit dem nahenden Renteneintritt der Babyboomer-Generation noch verschärfen wird, steht eine steigende Anzahl von Pflegebedürftigen entgegen. Erst kürzlich hat die Krankenkasse DAK-Gesundheit vorausgesagt, dass Versicherten bereits zum Jahreswechsel eine weitere Beitragserhöhung in der sozialen Pflegeversicherung ins Haus stehen könnte.

Doch auch mit den Beitragserhöhungen kann die soziale Pflegeversicherung die Kosten bei Weitem nicht abdecken. So betragen die reinen Pflegekosten bei stationärer Unterbringung derzeit 1.431 Euro pro Monat. Dieser sogenannte „einrichtungseinheitliche Eigenanteil (EEE)“ ist für alle Bewohner gleich, variiert jedoch zwischen den Pflegeeinrichtungen. Dazu kommen noch Unterkunft und Verpflegung sowie Investitionskosten. Die Finanzierungslücke für Betroffene bei vollstationärer Pflege beträgt demnach bis zu 2.800 Euro monatlich.

Gesamtkosten sinken bei Abschluss in jüngeren Jahren

Trotzdem sorgen viele Menschen nicht vor. Vor allem für Jüngere steht eine Pflegezusatzversicherung oft nicht sehr weit oben auf der Prioritätenliste. Eine aktuelle Studie der Ratingagentur Assekurata im Auftrag des Verbands der Privaten Krankenversicherung e.V. (PKV-Verband) hat ausgerechnet, wie viel Versicherte für eine Pflegezusatzversicherung bei Abschluss im Alter 25, 35, 45 oder 55 aufbringen müssen.

So kann ein 25-Jähriger laut der Studie eine Absicherung der pflegebedingten Kosten (1.400) Euro ab 30 Euro monatlich erhalten. Bei Abschluss im Alter von 35 Jahren sind es ab 45 Euro monatlich, mit 45 Jahren steigt die Prämie auf 67 Euro. Ab einem Abschlussalter von 55 Jahren zahlt ein Versicherter 105 Euro. Möchte ein Kunde die volle Pflegelücke in stationären Einrichtungen (2.800 Euro) absichern, geht der Beitrag entsprechend nach oben. Laut der Studie sinken die Kosten in der Gesamtlaufzeit, je früher die Versicherung abgeschlossen wird.

Pflegekosten variieren in verschiedenen Regionen stark

Auch der Wohnort beeinflusst, wie groß die Pflegelücke ausfällt. Während die Leistungen der sozialen Pflegeversicherung bundesweit einheitlich geregelt sind, reicht die Spanne zwischen der Pflegelücke im stationären Bereich von derzeit rund 2.300 Euro in Sachsen-Anhalt bis zu 3.2000 Euro in Baden-Württemberg. Entsprechend variiert auch die Höhe des Absicherungsbedarfs, so die Studie.

Im Allgemeinen überschätzen viele Menschen die Kosten einer Pflegezusatzversicherung. Laut einer Umfrage des Institut für Demoskopie Allensbach gibt jeder zweite Befragte an, dass der Abschluss aufgrund zu hoher Kosten gescheut wird. Gleichzeitig zeigt eine Umfrage des Allensbach-Instituts aus dem Jahr 2021 jedoch, dass die meisten Befragten die Kosten einer Pflegezusatzversicherung zu hoch einschätzen – auf durchschnittlich 236 Euro monatlich. (js)

Bild: © Karin & Uwe Annas – stock.adobe.com