Rund ein halbes Jahr nach der Fusion des britischen Lebensversicherers Standard Life mit dem Vermögensverwalter Aberdeen gibt es in dem neuen Unternehmen Standard Life Aberdeen eine einschneidende Veränderung. Der Konzern hat bekanntgegeben, dass er das traditionsreiche Versicherungsgeschäft vollständig an den Abwickler Phoenix Group verkaufen will. Der Deal soll bereits im dritten Quartal 2018 abgeschlossen sein und umgerechnet 2,6 Mrd. Euro sowie eine Beteiligung von 20% an Phoenix in die Kassen von Standard Life Aberdeen spülen.
4,8 Millionen Verträge
Das Versicherungsgeschäft von Standard Life umfasst rund 4,8 Millionen Lebens- und Rentenversicherungskunden in Großbritannien und Europa. Allein in Deutschland dürften rund 500.000 Lebensversicherungskunden davon betroffen sein. Insgesamt hat die Phoenix Group dann mehr als zehn Millionen Policen im Bestand. Der Abwickler hatte zuletzt bereits den britischen Versicherer Abbey Life von der Deutschen Bank sowie das britische Geschäft von AXA inklusive des Versicherers SunLife übernommen.
Ausbau der Vermögensverwaltung
Vertrieb und Beratung verbleiben laut einer offiziellen Mitteilung bei Standard Life Aberdeen. Im Gegenzug soll Standard Life Aberdeen der bevorzugte Vermögensverwalter der Phoenix Group werden. Standard Life Aberdeen will das mit dem Verkauf eingenommene Kapital nutzen, um die Vermögensverwaltung zu stärken. Die verwalteten Kundengelder soll auf über 1 Bio. Dollar gesteigert werden, insbesondere durch eine Expansion in den USA und Asien. (mh)
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