Viele machen sich dieser Tage auf in den Urlaub – nur Einbrecher nicht. Kriminelle nutzen gerade die Reisezeit aus, wenn Häuser verwaist sind und die Bewohner Ferien machen. So erwartet manche Urlauber bei der Heimkehr in den eigenen vier Wänden erst einmal ein Schock, wenn sie Opfer von Kriminellen geworden sind. Um das Einbruchsrisiko zu verringern, helfen bereits einfache Vorkehrungen, wie Dirk Bienert betont, Sicherheitsexperte und Geschäftsführer der Blockalarm GmbH, einem Anbieter von Sicherheitstechnik.
Briefkasten leeren
Wenn der Briefkasten überquillt, ist dies für Einbrecher ein eindeutiges Signal, dass niemand zu Hause ist. Reisende sollten daher am besten ihre Tageszeitungen während ihrer Reise abbestellen und Nachbarn, Familie oder Freunde bitten, sich um die Post zu kümmern. „Auch Verweise wie ‚Pakete bitte beim Nachbarn abgeben’ bestätigen die eigene Abwesenheit und wecken die Aufmerksamkeit von Einbrechern. Sie gehören daher an keinen Briefkasten“, erklärt Dirk Bienert.
Garten beleuchten
Die Besitzer eines von außen einsehbaren Gartens, die länger auf Reisen sind, sollten nach zwei Wochen jemanden zum Rasenmähen bestellen. Stetig wachsendes Gras ist ein Zeichen, dass das Grundstück derzeit unbewohnt ist. Zur weiteren Abschreckung von potenziellen Einbrechern kann abendliche Beleuchtung von Haus und Grundstück gesteuert über Zeitschaltuhren helfen. Ein weiterer Vorteil: Nachbarn können Aktivitäten sowie fremde Personen am Haus eher einsehen.
Anwesenheit vortäuschen
Langfinger wollen nicht gestört werden, daher empfiehlt es sich Haus- und Wohnungsbesitzern, trotz Abwesenheit nach außen hin einen belebten Eindruck zu vermitteln. Zu geeigneten Maßnahmen zählt es etwa, Rollläden während einer Reise nicht dauerhaft geschlossen zu halten, sondern in regelmäßigen Abständen durch technische Steuerungen oder Bekannte öffnen zu lassen. Zeitschaltuhren bieten die Möglichkeit, Lampen, Radios oder Fernseher zu bestimmten Uhrzeiten zu aktivieren. „Um die Anwesenheit der Bewohner zu prüfen, nutzen potenzielle Einbrecher gerne die Klingel. Im besten Fall schalten Hausbesitzer diese während des Urlaubs ab. Ertönt nämlich kein Geräusch, können sich Täter nicht sicher sein, ob sich jemand im Haus befindet. Aus Unsicherheit lassen sie dann meist von ihrem Vorhaben ab“, führt Bienert aus. Vor dem Urlaub sollten alle Sicherheitsvorkehrungen am Haus überprüft werden: Funktionieren noch alle Schlösser? Ist die Abdeckung für den Kellerschacht noch intakt? Ist die Alarmanlage eingeschaltet?
Mit Infos sorgsam umgehen
Viele Urlauber kennzeichnen Koffer und Taschen mit der eigenen Adresse, damit die Gepäckstücke im Verlustfall schnell wieder auftauchen. Kriminelle nutzen dies aber aus, indem sie an Bahnhöfen und Flughäfen frei einsehbare Anschriften von Urlaubern erfassen und in die entsprechenden Immobilien einsteigen. Zusammenklappbare Anhänger sind daher ein hilfreiches Mittel, um dieser Gefahr vorzubeugen. Zudem sollten Reisende zurückhaltend sind mit Abwesenheitsansagen auf dem Anrufbeantworter oder Posts auf Social-Media-Kanälen. Denn auch dies signalisiert Kriminellen, dass Haus oder Wohnung vorübergehend ungewohnt sind. (tk)
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