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22. März 2019
Minizinsen machen deutsche Sparer zunehmend mürbe

Minizinsen machen deutsche Sparer zunehmend mürbe

Die Frustration steigt: Aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsen resignieren deutsche Sparer zunehmend bei der Geldanlage. Unmut äußern sie auch über die ungleichmäßige Lastenverteilung durch die Nullzinspolitik. Vier von zehn Sparern fordern daher vom Staat, dass er den Anlegern etwas zurückzahlt.

Die lang anhaltenden Niedrigzinsen hinterlassen mittlerweile deutliche Spuren bei deutschen Anlegern. 60% der Finanzentscheider in deutschen Haushalten sind angesichts der mageren Verzinsung ihrer Ersparnisse frustriert. Das geht aus dem aktuellen Anlegerbarometer von Union Investment hervor, einer repräsentativen Befragung deutscher Finanzentscheider in privaten Haushalten.

Zunehmende Resignation

Die fehlende Aussicht auf Besserung, sprich eine Zinswende, sorgt zunehmend für Resignation. Fast jeder Zweite hat keine Lust mehr, die Rendite von verschiedenen Geldanlagen miteinander zu vergleichen. Selbst die Einführung von Negativzinsen auf dem Sparbuch würde nur eine Minderheit von 38% dazu bewegen, ihr bisheriges Anlageverhalten zu überdenken.

Ruf nach dem Staat

Unmut äußern die Befragten auch über die ungleichmäßige Lastenverteilung durch die Nullzinspolitik. Mehr als jeder Zweite ärgert sich darüber, dass die Minizinsen einseitig auf Kosten der Sparer gehen, während Kreditnehmer oder der Staat erhebliche Zinseinsparungen haben. 40% fordern daher vom Staat, dass er den Anlegern etwas zurückzahlen sollte.

Offenheit gegenüber Aktien

Die Niedrigzinsen machen die Deutschen allerdings auch grundsätzlich relativ offen für Aktieninvestments. Für lediglich ein Viertel der Befragten kommt aktienbasiertes Anlegen definitiv nicht in Frage. Drei Viertel der Anleger können sich somit eine Geldanlage, die Aktien enthält, vorstellen. Es gibt aber mehrere Gründe, die die Deutschen von einer Investition in Aktienanlagen abhalten. 39% meinen dafür zu wenig Geld zu haben. 49% haben hingegen Bedenken wegen der Kursschwankungen und 52% haben sich noch nicht damit beschäftigt. Auf Platz 1 der Begründungen landet mit 59% das Argument, dass ein Berater fehlt, der sie professionell begleitet und den Sparern die Zusammenhänge erläutert. (mh)