Der Frankfurter Direct-Lending-Anbieter Giromatch hat im Juli sein erstes „Deutschlandportfolio“ an den Markt gebracht. Wer Geld in diesem gerade abgeschlossenen ersten „Deutschlandportfolio“ angelegt hat, erhält für eine Laufzeit von fünf Jahren 3,5% Zinsen jährlich. Mit dem zweiten „Deutschlandportfolio“, das jetzt gestartet und bereits für Anleger geöffnet ist, können Anleger derzeit bis zu 3,9% erzielen. Private Anleger können mit Beträgen ab 200 Euro in eine bundesweite Auswahl von Kreditprojekten investieren. Neu ist ein spezieller Algorithmus, der die Gelder optimiert und automatisch auf Darlehensprojekte aus ganz Deutschland verteilt.
Beim sogenannten Direct Lending oder auch Crowdlending fließen die Zinsen der Kreditnehmer nicht an eine Bank, sondern direkt an die Anleger. Geschätzte 100 Mio. Euro haben Anleger allein in diesem Jahr bereits an private Kreditnehmer verliehen und damit neue Wege jenseits des klassischen Ratenkredits beschritten.
Risiken streuen
„Die Funktionsweise unseres Modells kann man mit einem Investmentfonds vergleichen, bei dem ein Anleger eine Vielzahl von Vermögenswerten statt eines einzigen Wertpapiers erwirbt“, erklärt Robin Buschmann, einer der Gründer von Giromatch. „Das ,Deutschlandportfolio’ ist zwar kein Fonds im Sinne des Gesetzgebers, aber die hinter dem Algorithmus steckende Technologie streut ebenfalls Gelder und reduziert dadurch die Risiken.“ Giromatch hat auch einen zusätzlichen Sicherungsmechanismus aufgebaut, bei dem Reserven in einem Sicherungspool zurückgelegt werden. Das erste „Deutschlandportfolio“ umfasst bonitätsstarke Darlehen, von denen 67% mit dem Rating „A“ bewertet werden. In 50% der Fälle finanzieren Privatleute damit ihre Wohnungseinrichtung, 18% wollen ein Auto anschaffen. Andere Kreditnehmer erfüllen sich Wünsche von der Urlaubsreise bis zur Hochzeit. (ad)
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