Viel Platz für Nachfragen und Publikumsdiskussion gab es im Slot „Future Talk: Versicherungs- und Finanzwirtschaft der Zukunft“ im Rahmen des DKM-Kongresses Zukunft (sponsored by HDI, inhaltlich gestaltet von 2b AHEAD).
Max Hergt, Head of Consulting Unit INSPIRE, und Sven Göth, Head of Consulting Unit DISRUPTION, beim Trendforschungs- und Zukunftsinstitut 2b AHEAD stellen zunächst das Institut und seine Arbeitsweise vor und werfen dann verschiedene zukunftsorientierte Thesen rund um Blockchain, künstliche Intelligenz und Virtual & Augmented Reality in den Raum, die sie gemeinsam mit dem Kongresspublikum diskutieren. So sind die beiden beispielsweise der Meinung, die digitale Transfergeschäfte ohne Mittelsmann ermöglichende Blockchain-Technologie erlaube etwa im Jahr 2030 Kooperationen zwischen datengetriebenen Unternehmen. Die Brücke in die Branche schlägt auf Nachfrage ein Zuhörer aus dem Publikum, der seinem Mitpublikum darlegt, dass es mithilfe der Blockchain in Zukunft zum Beispiel möglich sein werde, auf den Notar als Mittelsmann in Sachen Erbe und Testament zu verzichten, da derlei Informationen zukünftig per Blockchain unveränderbar in einer entsprechenden Cloud hinterlegt werden könnten.
In puncto künstliche Intelligenz (KI) weisen die beiden Referenten von 2b AHEAD darauf hin, dass man wohl erst in 40 bis 50 Jahren so weit sei, dass die Maschine intelligenter sei als der Mensch. Aber bereits ab dem Jahr 2030 könnten Menschen laut Hergt und Göth in alltäglichen Arbeitsbereichen, wie beispielsweise Terminvereinbarung oder Retouren, vollständig durch Maschinen ersetzt worden sein. Die auf die Branche bezogene These der beiden: Bis im Jahr 2021 setzt sich KI von der Beratung über die Verwaltung bis hin zur Schadenregulierung in allen Bereichen von adaptiven Sachversicherungen durch. Entsprechende Systeme lernen dazu. Virtual & Augmented Reality (VR & AR) so die abschließende These im Future Talk, verändere die Definition von Kundennähe, da man sich ja quasi ins Wohnzimmer des Kunden projizieren könne, ohne sich selbst von der Stelle zu bewegen.
Was will der Kunde wirklich?
Auf Nachfrage fanden sich im Publikum überwiegend Stimmen, die den technischen Veränderungen und Weiterentwicklungen in der Zukunft positiv gegenüber stehen und eher die Vorteile sehen (Beispiele aus der Branche: Apps, die anhand eines Immobilienfotos eine komplette Analyse der Immobilie und ihrer Umgebung durchführen können oder Apps, die bei der Begutachtung von Jahreswagen im Autohaus durch Scannen der Motornummer genaue Auskünfte über das Fahrzeug geben können).
Aber es gab auch eher skeptische Zuhörer. Einer rückte bei seiner Nachfrage beispielsweise den Kunden in den Vordergrund und brachte den Einwand, ob es wohl wirklich jedem Kunden gefalle, wenn der Beratungstermin nicht mehr von Angesicht zu Angesicht zuhause vonstattengehe, sondern virtuell im Stil einer digitalen Konferenz. Und auf die jüngere Generation bezogen: Will diese sich nicht eher zu jeder Tages- und Nachtzeit die entsprechenden Informationen selbst online in kompletter Anonymität selbst aneignen, anstatt einen Beratungstermin in Anspruch nehmen zu müssen, wenn auch nur virtuell?
Max Hergt und Sven Göth verwiesen als Antwort auf die teilweise noch unausgegorene Technik, die sich in Zukunft aber immer weiter verbessern werde. Niemand wolle digitale Konferenzen, die ständig zusammenbrächen. Dies gehöre aber bald der Vergangenheit an, so Hergt und Göth, die den Kongressslot mit der Empfehlung schlossen: „Wechseln Sie von mobile first zu mobile only.“ (ad)
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