Kommt er oder kommt er nicht? Noch ist nicht entschieden, ob es einen Provisionsdeckel in der Lebensversicherung geben wird. Im LVRG-Evaluierungsbericht steht er. Und Dr. Jörg Kukies, Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, äußerte sich im September auf dem GDV-Versicherungstag dahingehend, dass man sich erst im ersten Quartal 2019 in den involvierten Ministerien mit dem Thema beschäftigen wolle. Dagegen zeigte sich der BVK-Präsident Michael H. Heinz etwa zur selben Zeit sehr optimistisch, dass es in der Lebensversicherung keinen Provisionsdeckel geben werde. Anlass dieser hoffnungsvollen Äußerung waren Gespräche des Verbands mit Parlamentariern. Auch der AfW-Verband titelte ein Pressestatement schon mit den Worten „Der Provisionsdeckel kommt nicht“. Beide führen – nicht nur, aber insbesondere – das Argument der Verfassungswidrigkeit bzw. des Eingriffs in die Berufsfreiheit der Versicherungsvermittler an.
Provisionsdeckel – anstelle von Provisionsverbot oder Deutschlandrente?
Der Blick auf den Provisionsdeckel müsse realistischer sein, meint dagegen der BDVM. Das von der BaFin vorgeschlagene Modell – 25‰ Abschlussprovision, 15‰ bei Erfüllen bestimmter Qualitätskriterien – wäre für den Maklerverband akzeptabel. „Das ist nicht unser Wunsch, aber bei realistischer Einschätzung der politischen Großwetterlage sollte man sich solch einem Ansatz nicht verschließen“, erklärte der scheidende Verbandspräsident Dr. Georg Bräuchle kürzlich in Hamburg vor Journalisten.
Die Gefahr sei zu groß, dass die Lebensversicherung ohne Provisionsdeckel am Markt keine Chance und keine Akzeptanz mehr habe. Man wolle, dass die private Versicherungswirtschaft bei der Altersvorsorge im Geschäft bleibe, so der BDVM-Vorstand Dr. Hans-Georg Jenssen, der die Gespräche in Brüssel und Berlin mit den dortigen Entscheidern führt. Denn man dürfe nicht glauben, dass die Diskussionen etwa um die Deutschlandrente oder andere Reformvorschläge aufhören würden. Und diese seien für die Versicherungsbranche und für Vermittler die schlechtere Alternative. Man habe erreicht, dass die Provisionsvermittlung im Zuge der IDD erhalten geblieben sei. Sinngemäß heißt dies, dass man den Provisionsdeckel wohl dafür als Preis in Kauf nehmen müsse. (bh)
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Leserkommentare
Comments
klare Ablehnung!
Ich bin mitnichten der Auffassung des BDVM, man müsse einen Provisionsdeckel 25/15 akzeptieren! Der BDVM vertritt überwiegend größere Makler mit hohem Sachbestand, die sich über eine derartige Maßnahme kleinere Konkurrenz mit relativ hohem LV-Anteil vom Hals schaffen würde. Da zeigt sich das ganze Dilemma dieser unseligen Diskussion: Es gibt nicht nur keine politisch wirksame Makler-Interessenvertretung, sondern auch noch unterschiedliche Auffassungen innerhalb der wenigen Maklerorganisationen. Die Diskussion über die Entlohnung im Maklerbereich wird auch nach einem Provisionsdeckel immer weiter gehen und faktisch in einem Berufsverbot enden! Deshalb bin ich strikt gegen weitere Einschränkungen im Maklerbereich. Die Übersetzung für einen Provionsdeckel heißt doch, unsere Dienstleistung wäre ihr Geld nicht wert. Dagegen verwahre ich mich in aller Form! Wenn die Politik in den LV-Kosten etwas erreichen will, sollte sie sich die unseligen Strukturvertriebe ansehen, die nur funktionieren, weil es "genug" zu verteilen gibt....
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Provisionsdeckel für Makler
Solange bei dieser Diskussion keine Trennung der Regeln zwischen Maklern, die einzigen die den Markt überblicken-erheblicher Mehraufwand und ohne finanzielle Unterstützung und anderen Vertriebsformen erfolgt, wird das wohl nie etwas Vernünftiges und faires. Siehe auch den Artikel vom 17.10. in Value von J. Szepan u.a. Hier dürfte wohl ein kollektiver Gehirnwindungsausfall im Fairnisbereich der Verbraucherschützer, des Bund der Versicherten, der Medien und der Politiker vorliegen. Der Staat der selbst schon bei der Pflicht für die Rückstellungen der Beamtenvorsorge-aktueller Fehlbestand 1,7 Billionen EURO!!!, das ist auch mal Gehirnmäßig neurologisch überprüfenswert da zum hundertsten Mal erwähnt und niemals, wirklich niemals eine Reaktion darauf erfolgte, wird bei jetzt schon € 100 Milliarden Staatszuschuß zur Rente, nicht in der Lage sein, vor allem bei sinkenden Wirtschaftseinkommen seine Bürger zu versorgen. Die einzigen die gegen den Medienstrom und immer sinnlosere Gesetze Frondienste leisten und auch noch für das Beste Angebot haften, werden finanziell ins Abseits gestellt. Die Honorarberatung, trotz jahrelanger Medienunterstützung ein kleiner kümmerlicher Haufen, hat auch wegen der Digitalisierung niemals eine Chance. Ist man gewollt blind? Der Wähler ist gerade dabei die Verantwortlichen dafür abzustrafen. Diese ständige Verweigerung klare Fakten nicht zu beachten wird unseren Kindern und Enkel jede Chance nehmen diese Schulden und Rückstände abzubauen und die eigene Versorgung zu gewährleisten. Stehe für Fragen dazu jederzeit zur Vefügung.
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Ähnlich wie bei den Ärzten
Ähnlich ist es auch bei den Ärzten! Seit 40 Jahren wird immer wieder gefordert, die ärztliche Beratung -auch finanziell- in den Vordergrund zu stellen. Tatsächlich bekommen die Gerätemediziner, Medikamentenverschreiber und Mediziner die nur Operieren den Hauptteil des Kuchens. Die Mehrheit der Ärzte wird von Ihrer Standesvertretung nicht vertreten. Die 3 Minuten Beratung ist die Regel geworden. Auch ein langes Studium schafft es nicht politisch so aktiv zu werden, dass man besser bewertet wird. Kein Wunder das im flachen Land die Ärzteversorgung brach liegt. Politisches Versagen, gegen jede öffentliche Darstellung und Schönrednerei zu Lasten der Gesundheit der Bürger, die allerdings Ihre Vertreter im Bundestag selbst gewählt hat. Denkzettel sind ja gerade unterwegs. Verdrängen und Nichtlösung geht halt nur kurze Zeit. Bei den Ärzten ist das ja aktuell für alle erkennbar. Leider wird der Bürger bei der Altersversorgung erst viel später realisieren welche Politiker seine Interessen nicht vertreten haben....
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