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19. April 2024
Baufinanzierung: Darlehenshöhe steigt, Tilgungssatz sinkt
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Baufinanzierung: Darlehenshöhe steigt, Tilgungssatz sinkt

Laut einer Analyse des Kreditvermittlers Dr. Klein hat sich die durchschnittliche Darlehenshöhe bei Immobilienfinanzierungen erstmals in diesem Jahr erhöht und bewegte sich im März bei 299.000 Euro. Der anfängliche Tilgungssatz hat sich erneut verringert. Der Beleihungsauslauf bleibt auf hohem Niveau.

Bei der durchschnittlichen Darlehenshöhe für Baufinanzierungen ist zum Ende des ersten Quartals in diesem Jahr erstmals gestiegen – und zwar um 5.000 Euro auf 299.000 Euro. Das stellt den höchsten Wert seit August 2022 dar. Mehr als 300.000 Euro an Fremdkapital zur Immobilienfinanzierung haben Darlehensnehmer zuletzt im April 2022 aufgenommen. Dies geht aus aktuellen Daten des Dr. Klein Trendindikators Baufinanzierung (DTB) hervor.

Kaufinteressierte leihen sich wieder höhere Summen

Laut Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender der Dr. Klein Privatkunden AG, sorgen die momentane Seitwärtsbewegung der Bauzinsen, die inzwischen recht stabile Inflation sowie die bis Mitte 2023 gesunkenen – und bislang vielerorts noch nicht wieder angestiegenen – Immobilienpreise für eine bessere Leistbarkeit bei Käufern und eine Wiederbelegung des Marktes. Der maximal mögliche Kreditrahmen wird größer und Kaufinteressierte nehmen im Durchschnitt wieder höhere Summen als Darlehen für den Traum von den eigenen vier Wänden auf.

Tilgungssatz abermals gesunken

Die anfängliche Tilgung, mit der Darlehensnehmer ihren Immobilienkredit zurückzahlen, hat sich auch im März verringert. Sie bewegt sich mit 1,78% seit Oktober 2023 erstmals wieder unterhalb der Marke von 1,8%. Im Februar 2024 lag der Satz noch bei 1,82%, im Vorjahresmonat bei 1,89%. Wie Neumann berichtet, verharrt der Tilgungssatz seit knapp anderthalb Jahren unterhalb von 2%. Für geringere monatliche Kosten nehmen Kreditnehmer eine längere Gesamtlaufzeit des Darlehens in Kauf.

Beleihungsauslauf weiter auf hohem Niveau

Die Standardrate, basierend auf den Eckdaten von 300.000 Euro Kreditsumme, 2% Tilgung, zehn Jahren Zinsbindung sowie 80% Beleihungsauslauf, liegt seit vier Monaten konstant im Korridor zwischen 1.425 Euro und 1.440 Euro. Im März betrug sie 1.435 Euro. Im Vorjahresmonat waren es 1.503 Euro monatlich. Im März 2022, als das Ende der Niedrigzinsphase eingeläutet wurde, lag die Standardrate noch bei 975 Euro.

Wie Neumann weiter berichtet, bewegte sich der Beleihungsauslauf im ersten Quartal 2024 konstant über 86% (März 2024: 86,43%; März 2023: 82,19%). Somit bleibt der Wert, der das prozentuale Verhältnis zwischen der erforderlichen Darlehenssumme und dem Beleihungswert der Immobilie angibt, weiter auf einem hohen Niveau. Käufer bringen derzeit also weniger Eigenkapital in die Finanzierung ihres Eigenheims ein.

Geringerer Anteil von KfW-Darlehen

Beim Anteil der KfW-Darlehen am gesamten Baufinanzierungsvolumen ist seit einem halben Jahr ein Auf und Ab zu beobachten. Nach einer Zunahme im Februar verringerte sich der Anteil im März auf 7,98%. Im Vorjahresmonat machten die Fördermittel der KfW lediglich 5,1% des Gesamtvolumens aus.

Kaum Veränderung bei der Zinsbindung

Bei der durchschnittlichen Zinsbindung lässt sich laut Neumann seit fünf Monaten kaum eine Veränderung feststellen. Darlehensnehmer lassen sich Zinsen für rund elf Jahre und zwei Monate festschreiben. Im März des Vorjahres lag die Zinsbindung noch bei fast 13 Jahren. (tik)

Bild: © Suriyawut – stock.adobe.com