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8. Mai 2024
Aufgabenzuordnung in Vermittlerbetrieben: So geht‘s

Aufgabenzuordnung in Vermittlerbetrieben: So geht‘s

Steffen Ritter ist Geschäftsführer des Instituts Ritter. Außerdem ist er Autor, Trainer, Redner und Mitinitiator des Jungmakler Awards. Für AssCompact gibt er Maklern in seiner monatlich erscheinenden Kolumne praktische Tipps, um besondere und alltägliche Herausforderungen zu meistern.

In einer Welt vor unserer Zeit, als Vermittlerbetriebe schon dann groß waren, wenn sie sich eine Aushilfskraft leisten konnten, war es noch üblich: Alle machten alles. Mitarbeiter hielten der Chefin oder dem Chef den Rücken frei. Das war im Prinzip schon die ganze Stellenbeschreibung.

Mit einer Aufgabenzuordnung hatte das schon damals wenig zu tun. Heute ist es komplett überholt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, insbesondere die jüngeren, möchten wissen, welche ihre Kernaufgaben sind. Sie möchten sogar wissen, wie die Abläufe des Unternehmens konkret aussehen. Sie kennen von der Nutzung diverser digitaler Dienste prozessuales Vorgehen. Das erwarten sie auch in ihrem Job. Und ja, mitunter haben sie auf der anderen Seite im intuitiven Herangehen an bestimmte Aufgaben auch etwas Luft nach oben.

Was heißt das für Vermittler?

Man möchte meinen, für Vermittler wird damit einiges komplizierter, weil die Allrounder ja nach und nach weniger werden. Ich behaupte, genau das Gegenteil ist der Fall. Diese neue Generation verlangt von Unternehmern – ohne, dass sie es so formulieren würden –, dass diese ihre Kernprozesse kennen. Denn nur wenn ich als Kopf der Firma weiß, welche wichtigsten Prozesse zu laufen haben, kann ich daraus ableiten, welche Aufgaben diese Prozesse genau beinhalten.

Genau hier wird es spannend. Jetzt bekommt ein Vermittler Klarheit, welche – zum Beispiel – 50 oder 60 Aufgaben 95% des operativen Alltags ausmachen. Für diese Aufgaben brauche ich nun Menschen, die sie erledigen. Einige dieser Aufgaben sind auch im „Stellenprofil“ der Chefin oder des Chefs. Andere sind im Stellenprofil bestehender oder künftiger Mitarbeiter.

Durchdacht Aufgaben zuordnen

So weit, so gut. Jetzt kommt der alles entscheidende Zusatz. Richtig genial und total motivierend sind genau die Vermittlerbetriebe aufgestellt, in denen die Mitarbeiter so viele Aufgaben wie möglich im Stellenprofil haben, die sie richtig, richtig gern machen. Viele, oft junge Betriebe achten hierauf am meisten.

Welchen Sinn hat es zum Beispiel, die enorm wichtige Aufgabe der Terminierung der Mitarbeiterin zu geben, die genau dieses Terminieren bei jeder Möglichkeit umgeht, weil ja andere Dinge auch zu erledigen waren? Sie macht es einfach nicht gern. Damit macht sie es oft nicht oder nur schlecht.

Ich bin mir bewusst, dass nicht jede und jeder nur Aufgaben bekommen kann, die sie oder er liebt. Aber gerade bei den erfolgsentscheidenden Aufgaben kann ich mir keine Fehlbesetzung erlauben. Deshalb meine Empfehlung: Alle Aufgaben einmal aufzulisten, ergibt wirklich Sinn. Darauf basierend können dann im nächsten Schritt die wichtigsten Standards fixiert werden. In der nächsten Ausgabe der AssCompact geht es genau hierum.

Luft nach oben?

Wer 2024 nutzen möchte, um sich und seinen Vermittlerbetrieb weiterzuentwickeln, einfach auf agenturberatung.de/vermittlerschule informieren und eintragen. Viel Erfolg auf dem Weg zum immer professionelleren Unternehmen!

Alle Infos zu den Jungmakler Awards unter jungmakler.de

Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 05/2024 und in unserem ePaper.

 
Ein Artikel von
Steffen Ritter