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17. August 2016
Achtung Anlagebetrug: Auf Warnsignale achten

Achtung Anlagebetrug: Auf Warnsignale achten

Laut der polizeilichen Kriminalstatistik sind Beteiligungs- und Kapitalanlagebetrugsdelikte in einem Jahr um 5,3% gestiegen. Die rund 8.000 Fälle konnten fast alle aufgeklärt werden, doch die Opfer blieben auf dem Schaden sitzen. Der Bundesverband deutscher Banken gibt Hinweise, wie Verbraucher sich schützen können.

Mickrige Renditen für das Ersparte – das treibt so manchen Anleger in die Verzweiflung. Immer wieder fallen Sparer auf obskure Anlageangebote rein. Die erfassten Beteiligungs- und Kapitalanlagebetrugsdelikte stiegen 2015 laut der polizeilichen Kriminalstatistik des Bundeskriminalamts gegenüber dem Vorjahr um 5,3% auf 7.895 Fälle. Zwar konnte die Polizei fast alle erfassten Delikte aufklären (98,8%), doch die Geschädigten sahen ihr Geld meist nicht wieder.

Der Bundesverband deutscher Banken e.V. gibt Hinweise, die Verbrauchern dabei helfen sollen, sich vor Anlagebetrug zu schützen:

  • Hohe Gewinnversprechen: Die Aussicht auf attraktive Gewinne verleitet Anleger leicht zu unbedachten Entscheidungen. Zur Orientierung: Sichere Anlagen bringen derzeit nur zwischen null und ein Prozent Zinsen. Ohne Risiko gibt es keine höheren Renditen. Deutlich höhere Renditegarantien sind unseriös.
  • Telefonkontakt: Das unaufgeforderte „Cold Calling“ ist zwar gesetzlich verboten, dennoch versuchen viele unseriöse Anbieter erste Kundenkontakte per Telefon zu knüpfen. Hier gilt: Erst gar nicht auf ein Gespräch einlassen, stattdessen gleich auflegen.
  • Provision: Überzogene Provisionsforderungen sprechen dafür, dass der „Anlagespezialist“ eher den eigenen Gewinn als den des Kunden im Sinn hat. Werden Provisionen gar verschleiert oder falsch ausgewiesen, unbedingt die Finger von dem Angebot lassen.
  • Auslandsadressen: Bei Geschäftssitzen in exotischen Ländern sollten Anleger hellhörig werden, denn im Schadensfall sind rechtliche Ansprüche nur schwer durchzusetzen.
  • Zeitdruck: Lassen Sie sich von niemandem unter Zeitdruck setzen. Übereilte Entscheidungen werden oft bereut.
  • Folgegeschäfte: Um potenzielle Anleger zu ködern, schütten die vermeintlichen Geldprofis aus einem ersten Kontakt mit geringem Kapitaleinsatz beachtliche Gewinne aus. Meist wird dem Kunden gleichzeitig ein neues Angebot unterbreitet, allerdings unter Einsatz einer erheblich größeren Anlagesumme. Hier gilt ebenfalls: Erst gar nicht auf solche Angebote einlassen.

Geheim-Tipp: Auch vermeintlich sicheren Anlagetipps aus dem Bekanntenkreis sollten Anleger nicht blind vertrauen. Vielmehr sollten sie sich eine Zweitmeinung einholen und im Zweifel ein Beratungsgespräch mit der eigenen Bank vereinbaren. (sg)