Das Insolvenzgeschehen dürfte sich in Deutschland im Jahr 2016 weiter entspannen. Wie der BVR in seinem aktuellen Konjunkturbericht resümiert, wird die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen gegenüber dem Vorjahr um etwa 5% auf rund 22.000 Fälle zurückgehen. Grundlage für diese Prognose ist die Annahme, dass das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,6% steigen wird.
Insgesamt 23.123 Unternehmensinsolvenzen
2015 wurden von den deutschen Amtsgerichten insgesamt 23.123 Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Dies waren 4,0% weniger als 2014. Gemessen am bisherigen Höchststand des Jahres 2003 gab die Anzahl der Firmenpleiten um kräftige 41,2% nach. Regional betrachtet ist die Betroffenheit von Unternehmensinsolvenzen nach wie vor unterschiedlich ausgeprägt. Die Insolvenzquoten der Bundesländer zeigen eine starke Streuung, was sich teilweise durch Unterschiede im langfristigen BIP-Wachstum und in der Veränderung der Eigenkapitalausstattung der Unternehmen erklären lässt.
Investitionen in Infrastruktur wichtig
Der Bericht schließt mit einer Aufforderung an die Politik: Trotz der zu erwartenden weiteren Entspannung des Insolvenzgeschehens seien die staatlichen Akteure nach wie vor gefordert, auf gute Rahmenbedingungen für ein solides Wirtschaftswachstum hinzuarbeiten. Vor diesem Hintergrund begrüßt BVR-Chefvolkswirt Dr. Andreas Bley den von der Bundesregierung vorgelegten Entwurf eines neuen Verkehrswegeplans, der eine merkliche Ausweitung des Investitionsvolumens vorsehe, als ein Schritt in die richtige Richtung. Früher oder später folge auf den aktuellen Aufschwung wieder ein Abschwung mit steigenden Unternehmensinsolvenzen. Mit einer leistungsfähigen Infrastruktur falle der Wirtschaft dann aber die Erholung leichter.
Der BVR-Konjunkturbericht steht hier zum Download bereit. (sg)
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