AssCompact suche
Home
Assekuranz
19. August 2023
Harter Kampf um Anteile in der Hausratversicherung
Harter Kampf um Anteile in der Hausratversicherung

Harter Kampf um Anteile in der Hausratversicherung

Die Hausratversicherung hat in den vergangenen Jahren einigen Wandel durchgemacht: Der Leistungsumfang hat sich deutlich verändert. In dem Umfeld hat die SHB einen neuen Tarif für den Maklermarkt aufgelegt. Dort will der Versicherer mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis punkten.

Ein Artikel von Jens Husung, Leiter Business Development Management bei der SHB Allgemeine Versicherung VVaG

Der Kampf um Marktanteile im Bereich der Hausratversicherung wird immer enger. Die Hausratversicherung gilt seit Langem als Bastion der dauerhaften Ertragslage, auch bei deutlichen Schwankungen durch Sondereffekte wie Wetter oder Klimaereignisse. Die Hausratversicherung verläuft über die Zeitreihen betrachtet ertragreich mit einer durchschnittlichen Combined Ratio von um die 75%. Daher ist der Fokus der Marktteilnehmer auf Anteilsgewinne in dieser Sparte mehr als verständlich.

Durch Aufweichung der Grundabsicherungen bekommt die Hausratversicherung zunehmend den Anstrich einer Allgefahrenversicherung mit einer weitreichenden Absicherung wie zum Beispiel Tierarztkosten, Opferschutz bei einer angezeigten Straftat sowie der Übernahme von Kosten zur benötigten psychologischen Betreuung nach einem Schadenfall.

Hoher Leistungsumfang zu niedrigen Preisen

Steigende Preise durch Inflation und die aktuellen Schadenentwicklungen zeigen, dass die Jahre mit satten Gewinnen in der Hausratversicherung keine Selbstverständlichkeit mehr sein werden. Die Preise für eine Hausratversicherung zeigen sich beim Blick in den Markt als zurzeit noch günstig im Vergleich zu den weitreichenden angebotenen Leistungsumfängen.

Wenn man in die Daten zum Unterversicherungsverzicht schaut, sieht man, dass die Angaben zur Wohnfläche im Markt seit 2018 im Schnitt bei 97,7 m2 liegen. Die dazu passende Versicherungssumme beläuft sich auf 720.000 Euro und somit ergibt sich rechnerisch eine Versicherungssumme je Quadratmeter in Höhe von 735 Euro. Diesen Wert sieht man im Markt bei den wenigsten Anbietern im Bereich des Unterversicherungsverzichtes. Dies birgt somit die Gefahr einer Untertarifierung, gerade bei aktuell steigenden Schadendurchschnitten. Der aktuelle Anstieg im Bereich der Aufwände für Geschäftsjahresschäden inklusive Schadenregulierungskosten lag im ersten Quartal 2023 in der Veränderung zum Vorjahr bei rund 20%.

Im Bereich des Einflusses von Inflation auf den Schadenbedarf erkennt man, dass der Anstieg moderater als die allgemeine Inflation ausfällt. Dies ist begründet durch den Verlauf der Index-/Summenanpassung in der Hausratversicherung, da diese durch die Herausrechnung der Anstiege für Lebensmittel und vor allem Energie beeinflusst wird. Dennoch ist auch dort ein Anstieg um rund 6% als Anpassung für die nächste Zeit laut GDV-Information zu erwarten.

Steigender Schadendurchschnitt

Gleichzeitig sieht der Markt steigende Zahlen im Bereich des Einbruchdiebstahls, die aktuell über dem Vor-Corona-Niveau aus dem Jahr 2019 liegen. Der Schadendurchschnitt stieg hier laut GDV-Auswertungen im Vergleich zum ersten Quartal 2022 merklich um 15% an. Seit 2018 gibt es im Bereich der Feuergefahr in der Hausratversicherung einen dauerhaften Anstieg des Schadendurchschnitts. Für Leitungswasserschäden zeigen sich ebenfalls Tendenzen, die sogar über den jährlichen Anpassungsfaktoren liegen, was dazu führt, dass die Ertragserwartung weiter unter Druck gerät.

Dieser Druck wird noch einmal deutlich erhöht, wenn man sich die große Bandbreite der Absicherung der aktuellen Tarife auf dem Markt der Hausratversicherungen anschaut. Die reine Absicherung der Gefahren Feuer, Blitzschlag, Explosion oder Implosion, Einbruchdiebstahl, Sturm und Hagel, Leitungswasser sowie Überspannung wird schon lange übertroffen, sodass marktfähige Produkte mit ihrer Absicherung über diese Grundgefahren deutlich hinausgehen. Es gibt im Bereich der Hausratversicherung eine Vielzahl an mitversicherten Gefahren, die vor Jahren noch ausdrücklich nicht versichert waren. Im Zuge des harten Wettbewerbes um Marktanteile werden die Produktzyklen immer enger und der Umfang an Einschlüssen von Gefahren und Leistungen steigt stetig an.

Ein Leistungsumfang für wachsende Marktanforderungen

Mit dem Ziel, den dargestellten Anforderungen gerecht zu werden, hat die SHB Allgemeine Versicherung VVaG zum Juni dieses Jahres ein neues, leistungsstarkes Produkt auf den Markt gebracht. Zu den weitreichenden Leistungserweiterungen in der Hausratversicherung „Exclusiv 2023“ gehören unter anderem die Bereiche des einfachen Diebstahls (inklusive aus dem Kfz), der unberechtigte Gebrauch von Kredit- und Kundenkarten und Vermögensschäden durch Online-Banking (Phishing); diese gelten zukünftig als mitversichert. Auch der einfache Diebstahl aus Krankenzimmern, auf der Arbeit oder auf dem Versicherungsgrundstück sind genauso versichert. Dazu kommt eine weitreichende Mitversicherung von Nässeschäden und umfangreiche Abdeckungen im Bereich der unbenannten Gefahren. Fahrraddiebstahl ist zudem bis zu 10.000 Euro automatisch mit­versichert.

Eine Besserstellungsklausel und Besitzstandsgarantie zur Vorversicherung, eine Innovationsklausel und Konditionendifferenzdeckung sind selbstverständlich marktüblich mitversichert. Eine Bestleistungsgarantie sowie eine Beitragsbefreiung bei Arbeitslosigkeit runden die neue Tarifwelt der Hausratversicherung der SHB Allgemeine Versicherung ab.

Besonderer Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit

Für den Versicherer ist hier eine hohe Digitalisierungsquote in allen Prozessen entlang der Wertschöpfungskette zu nennen. Dazu gilt es, alle Dokumente online abrufbar bereitzustellen und auf den Postversand im Kunden- und Vertriebskontakt auf Wunsch komplett zu verzichten. Darüber hinaus gilt es, sich mit umwelt- und ressourcenschonenden Handlungs- und Arbeitsweisen zu profilieren sowie einen fairen und transparenten Umgang mit Kunden, Vertriebspartnern und Mitarbeitern an den Tag zu legen. Das Ganze immer mit dem Ziel von höchster Qualität und Leistungssicherheit. Das Ziel hat sich die SHB Versicherung als kleiner Versicherungsverein seit 1921 auf die Fahne geschrieben.

Schäden durch Brand, Blitz, Einbruchdiebstahl, Sturm, Hagel oder Leitungswasser können schnell an der Einrichtung entstehen. Gut, wenn man eine Hausratversicherung hat, die Schäden dann bezahlt und darüber hinaus auch noch die Nachhaltigkeit fördert. Im Rahmen der Nachhaltigkeit wird unter anderem bei Brandschäden eine CO²-Kompensation auf Wunsch des Kunden durchgeführt, zudem sind Schäden an der privaten Ladestation (Wallbox) ebenfalls mitversichert. Mehrkosten für wasser- sowie energiesparende Geräte der höchsten Effizienzklasse wie Kühlschränke, Geschirrspüler, Waschmaschinen und Trockner sind im neuen Tarif der SHB Versicherung zudem bis 2.500 Euro ebenfalls mitversichert. Nachhaltige Absicherungen sind aus der Sachversicherung nicht mehr wegzudenken und werden in Zukunft an Wichtigkeit gewinnen. Denn sie entsprechen dem heutigen Zeitgeist und gehören selbstverständlich in die Versicherungsberatung.

Steigende Anforderungen an die Hausratversicherung

Starkregen, Überschwemmungen und Erdrutsche sind in Deutschland aufgrund des Klimawandels in den vergangenen Jahren häufiger geworden. Menschen, die ihr Eigentum gegen solche Naturgewalten versichern wollen, können sich im Rahmen einer Hausratversicherung gegen genau diese punktuell auftretenden Naturereignisse schützen und über marktübliche Zusatzbausteine der Elementarschadenversicherung Risiken wie Überschwemmung, Rückstau, Erdbeben, Erdsenkung, Erdrutsch, Schneedruck, Lawinen, Vulkanausbruch versichern. Ob Pflicht oder nicht, eine solche Absicherung gegen diese Gefahr ist auch im Hinblick auf die Beratungshaftung unentbehrlich.

Mit dem neuen Hausrattarif „Exclusiv 2023“ hat die SHB eine umfangreiche Absicherung zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis an den Start gebracht. Ziel ist, weiterhin mit ertragreichen Produkten, auch im Maklermarkt, aufzutreten und als zuverlässiger Partner mit hervorragendem Service bekannt zu werden.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 08/2023 und in unserem ePaper.

Bilder: © Ivgenia Möbus Photography, © denphumi – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Jens Husung