Das Sonderthema der AssCompact TRENDS III/2015 hat die Honorarberatung unter die Lupe genommen. Wie ist hier der Stand der Dinge und was sind die Erfahrungswerte? Der AssCompact TRENDS Studie zufolge wurde der Honorarberatung für die Vergangenheit eine sehr geringe Relevanz von gerade einmal 3,5% zugesprochen und auch heute scheint sie mit 13,3% Relevanz noch nicht am Markt angekommen zu sein. Knapp die Hälfte der unabhängigen Vermittler ist der Meinung, dass die Honorarberatung für sie selbst auch in Zukunft kein Thema sein wird. Wohingegen nahezu zwei Fünftel der Befragten mit einer hohen bis sehr hohen Relevanz der Honorarberatung in den nächsten fünf Jahren rechnen oder die Honorarberatung zumindest als sinnvolle Ergänzung zu den herkömmlichen Courtageeinnahmen sehen.
Allerdings fällt in der AssCompact TRENDS Studie III/2015 besonders auf, dass das allgemeine Verständnis von Honorarberatung keineswegs homogen ausfällt: Über drei Viertel der Umfrageteilnehmer verstehen darunter „eine Beratung in Versicherungsfragen gegen Honorar“ über die Hälfte „eine Beratung in Finanzfragen gegen Honorar“. Dagegen versteht ein gutes Drittel der Befragten die Honorarberatung als „eine Vermittlung von Versicherungen gegen ein erfolgsabhängig fälliges Honorar vom Kunden“ und ein gutes Viertel meint damit „eine Vermittlung von Finanzprodukten gegen ein erfolgsabhängig fälliges Honorar vom Kunden“. Dies veranschaulicht, dass allein der Begriff „Honorarberatung“ für Unklarheit sorgt und schwer definierbar ist.
Doch egal, welche der oben genannten Definitionen von „Honorarberatung“ die Umfrageteilnehmer ihrem eigenen Verständnis jeweils zugrunde legen: Weitgehende Einigkeit herrscht insofern, als die Themen Private Vorsorge/Biometrie, Anlage-/Vermögensberatung und betriebliche Altersversorgung laut AssCompact TRENDS III/2015 als besonders interessante Produktlinien für die Honorarberatung betrachtet werden. Die Vorteile der Honorarberatung werden vor allem in einer besseren Transparenz, nicht existenten Stornohaftungszeiten und einer erfolgsunabhängigen Entlohnung gesehen. Ein wesentlicher Nachteil wird in der noch fehlenden Akzeptanz des Vergütungsmodells „Honorarberatung“ aufseiten der Endkunden ausgemacht. So sind 87% der Befragten überzeugt, dass ihre Kunden diese Vergütungsform ablehnen – gestehen jedoch gleichzeitig ein, dass Kunden die Höhe der aktuell vorherrschenden Courtagevergütung gar nicht kennen. Ein Teil der Ablehnung lässt sich möglicherweise also auf eine mangelhafte Informationsgrundlage aufseiten der Kunden zurückführen. (ad)
Die Studie AssCompact TRENDS III/2015 bestellen Sie hier.
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