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Sachwerte
12. Mai 2016
Jede zweite Stiftung will mehr in Immobilien investieren

Jede zweite Stiftung will mehr in Immobilien investieren

46% der Stiftungen wollen ihren Anteil an deutschem Immobilienvermögen ausbauen. Das zeigt eine von WERTGRUND initiierte Studie. Indirekte Investments wie Fonds überwiegen dabei bisher. Die Mehrheit der Stiftungen will allerdings zukünftig vermehrt in Direktanlagen investieren.

Fast die Hälfte der deutschen Stiftungen wollen in den nächsten fünf Jahren ihr Immobilienvermögen in Deutschland weiter ausbauen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Maecenata Instituts, die gemeinsam mit WERTGRUND und der Fachzeitschrift DIE STIFTUNG durchgeführt wurde.

Alternative für Niedrigzinsen

Neun von zehn Stiftungen sehen sich der Analyse zufolge durch niedrige Erträge aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase finanziell belastet. Entsprechend steigt das Interesse der Stiftungen an alternativen Investmentformen. Sechs von zehn Stiftungen verfügen bereits über Immobilienvermögen. Dabei dominieren Wohnimmobilien (78%), gefolgt von Büro- (42%) und Sozialimmobilien (30%). Knapp die Hälfte der Stiftungen investiert auch in gemeinwohlorientierte Immobilien. „Immobilien sind eine der wenigen verbleibenden Anlageformen, die eine vergleichsweise attraktive Rendite bei hoher Sicherheit bieten können“, kommentiert Thomas Meyer, Vorstandsvorsitzender der WERTGRUND Immobilien AG.

Fonds dominieren

Etwas mehr als die Hälfte des bestehenden Immobilienvermögens der Stiftungen sind indirekte Investments, überwiegend in Form von offenen Publikums-AIFs (50%) und geschlossenen Fonds (47%). Offene Spezial-AIFs haben nur 16% der Stiftungen im Portfolio, Club Deals haben sogar nur 3% der Stiftungen im Portfolio. Die Mehrheit der Stiftungen will allerdings zukünftig vermehrt in Direktanlagen investieren. 83% sehen jedoch Schwierigkeiten, geeignete Anlageobjekte zu finden. Weitere Herausforderungen sind oftmals fehlendes Know-how sowie der Wunsch nach niedrigen Verwaltungskosten.

Stabilität und Sicherheit

Dabei schätzen Stiftungen bei Immobilieninvestitionen insbesondere ihre Stabilität und Sicherheit: Für mehr als drei Viertel der Stiftungen bieten Immobilien Wertstabilität, für knapp drei Viertel stabile Einnahmen und für zwei Drittel erhöhen Immobilien die Risikostreuung im Portfolio. Die Mission Investment spielt dagegen nur etwas mehr als jeden dritten Befragten eine wichtige oder sehr wichtige Rolle.

Zielrenditen zwischen 2 und 3%

Die Höhe der Rendite spielt für die Stiftungen insgesamt eine eher untergeordnete Rolle. Die Hälfte der Stiftungen erzielt mit den Immobilieninvestments 3% oder weniger Rendite, die Zielrendite liegt zum größten Teil bei 2 bis 3%. Für den angestrebten Ausbau des Immobilienanteils in den nächsten fünf Jahren fokussiert sich die breite Mehrheit der Stiftungen auf Deutschland. Rund zwei Drittel wollen dabei in die Nutzungsarten Wohnen im Neubau und Wohnen im Altbau investieren. Bevorzugt werden dabei die Risikoklassen Core (82%) und Core Plus (32%), vor allem in den Ballungsräumen (52%) und Großstädten (51%). (mh)